9-Euro-Ticket nimmt Gestalt an – das müssen Sie wissen
Es ist eine einmalige Aktion – und ein großes Experiment: Der Start des 9-Euro-Tickets rückt immer näher. Drei Monate lang sollen Bus und Bahn bundesweit – und damit auch beim HVV – für neun Euro im Monat nutzbar sein. Wo bekomme ich es her? Wo und womit kann ich mit dem Ticket fahren? Die wichtigsten Fragen im Überblick.
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Es ist eine einmalige Aktion – und ein großes Experiment: Der Start des 9-Euro-Tickets rückt immer näher! Drei Monate lang sollen Bus und Bahn bundesweit – und damit auch beim HVV – für neun Euro im Monat nutzbar sein. Die wichtigsten Informationen im Überblick:
Wann startet das 9-Euro-Ticket? Das stark vergünstigte Ticket soll vom 1. Juni bis Ende August genutzt werden können. In diesen drei Monaten kostet ein Monatsticket dann neun Euro – länger als August gilt das Angebot nicht. Kaufen kann man es nach Plänen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), zu dem auch der HVV gehört, wohl ab Mitte Mai.
Wo bekomme ich es her? Planmäßig digital, aber auch an Fahrkartenautomaten und Kundencentern. Laut VDV ist außerdem eine bundesweite App geplant. Es soll des Weiteren eine Informationskampagne geben.
9-Euro-Ticket: Hier kann man überall fahren
Wo und womit kann ich mit dem Ticket fahren? Das 9-Euro-Ticket soll bundesweit gelten. Wer eins in Hamburg kauft, kann damit auch in München mit Bus und Bahn fahren. Auch der Regionalverkehr ist mit drin. Ausgeschlossen ist lediglich der Fernverkehr der Deutschen Bahn – ICE, IC oder EC sind also nicht dabei. Für HVV-Abokunden, die am Wochenende und Feiertagen eine Person sowie drei Kinder bis 14 Jahre mitnehmen können, gilt diese Sonderregelung aber nur im heimischen Streckennetz.
Abonnenten müssen sich um nichts kümmern
Was gilt für Abonnenten? Wer ein Abo hat, muss natürlich nicht extra ein neues 9-Euro-Ticket kaufen oder sein bestehendes Abo kündigen. Treue Kunden müssen sich voraussichtlich um nichts kümmern. Das 9-Euro-Monatsticket soll einfach verrechnet werden – zum Beispiel über eine Verringerung des Bankeinzugs oder eine Erstattung. Andernfalls war die Befürchtung, dass viele Kunden ihre Abos kündigen könnten. Auch für Semestertickets soll es eine Lösung geben.
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Welche Auswirkungen wird das 9-Euro-Ticket haben? Der HVV rechnet mit einer zusätzlichen Auslastung von 20 Prozent. Es wird also voller werden. Der Fahrgastverband Pro Bahn warnt vor übervollen Zügen auf touristisch beliebten Strecken und bezieht sich dabei vor allem auf die Regionalbahn. VDV-Chef Oliver Wolff sagte, falls es zu übervollen Zügen komme, sei es schwierig, zusätzliche Züge anzubieten. „Mit diesem Umstand werden Bund und Branche gemeinsam umgehen müssen.“ Es gebe schlicht nicht mehr Kapazitäten. HVV-Chefin Anna-Theresa Korbutt und Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) sehen in dem 9-Euro-Ticket eine einmalige Chance für den Nahverkehr, neue Fahrgäste zu gewinnen.
Und wie wird das alles finanziert? Allein der HVV rechnet mit Einnahmeausfällen von rund 131 Millionen Euro. Insgesamt wird das 9-Euro-Ticket 2,5 Milliarden Euro kosten – der Bund trägt die Kosten. Das Geld müsse vor dem Start über die Länder bei den Unternehmen und Verbünden sein, so der VDV. Notwendig ist eine Änderung des Regionalisierungsgesetzes, auf dessen Basis Regionalisierungsmittel vom Bund an die Länder gezahlt werden zur Finanzierung des Schienenpersonennahverkehrs. Der Zeitplan ist eng, bis zum 20. Mai müssten Bundestag und Bundesrat zustimmen.