„9-Euro-Ticket“: Wie Hamburg sich das Nachfolge-Angebot vorstellt
Die gute Nachricht zuerst: Es wird einen Nachfolger für das beliebte 9-Euro-Ticket geben, der ab dem 1. Januar 2023 wieder bundesweit gelten soll. Die schlechte Nachricht: Es wird um einiges teurer. Zu welchem Preis tendiert Hamburg? Und wer würde von solch einem Angebot eigentlich am meisten profitieren?
Der Hamburger Verkehrsverbund überschlug sich mit positiven Nachrichten: 3,5 Millionen verkaufte 9-Euro-Tickets in drei Monaten allein in Hamburg sprechen für sich, dazu die 680.000 HVV-Abonnenten, die ebenfalls davon profitierten. Erstmals waren wieder mehr Fahrgäste als vor Corona in Bussen und Bahnen unterwegs.
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Die gute Nachricht zuerst: Es wird einen Nachfolger für das beliebte 9-Euro-Ticket geben, der ab dem 1. Januar 2023 wieder bundesweit gelten soll. Die schlechte Nachricht: Es wird um einiges teurer. Zu welchem Preis tendiert Hamburg? Und wer würde von solch einem Angebot eigentlich am meisten profitieren?
Der Hamburger Verkehrsverbund überschlug sich mit positiven Nachrichten: 3,5 Millionen verkaufte 9-Euro-Tickets in drei Monaten allein in Hamburg sprechen für sich, dazu die 680.000 HVV-Abonnenten, die ebenfalls davon profitierten. Erstmals waren wieder mehr Fahrgäste als vor Corona in Bussen und Bahnen unterwegs.
9-Euro-Ticket Hamburg: Bund will Nachfolgemodell
Trotz großer Proteste hieß es dann Ende August aber Abschied nehmen. Die Verkehrsministerkonferenz forderte den Bund daraufhin auf, „zügig“ ein attraktives Nachfolgemodell für das 9-Euro-Ticket vorzustellen.
Als die Ampel-Koalition am Sonntag das Entlastungspaket präsentierte, war dort dann tatsächlich eine Entscheidung gefallen: Ab 1. Januar 2023 soll es wieder ein bundesweit geltendes Ticket für den Regional- und Nahverkehr geben. Nur der Preis steht immer noch nicht fest und schwankt zwischen monatlich 49 und 69 Euro. Dafür will der Bund 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung stellen, die Länder müssten den gleichen Beitrag zahlen.
Nachfolger 9-Euro-Ticket: Das sagt die Verkehrsbehörde
49 oder 69 Euro? In der Hamburger Verkehrsbehörde hält man sich bedeckt. Beide Preise in dieser Spanne würden den Menschen in Hamburg und Umland dauerhaft eine deutliche Entlastung bringen, sagt Senator Anjes Tjarks zur MOPO. Wichtig sei ihm aber vor allem eins: „Das 9-Euro-Ticket hat gezeigt, dass wir mehr Busse, Bahnen und eine bessere Infrastruktur brauchen. Auch hierfür benötigen die Länder ausreichende finanzielle Mittel.“
SPD-Finanzsenator Andreas Dressel wird da etwas konkreter. Aus seiner Sicht liegt die Preisspanne für das Ticket im Bereich zwischen 50 und 60 Euro. „Gegebenenfalls kann man eine Ermäßigung für Schüler sowie Sozialhilfe-Empfänger einplanen“, sagt er der MOPO.
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Fest steht, dass von dem Nachfolgemodell vor allem Vielfahrer profitieren werden, besonders diejenigen aus dem Umland. Für eine Vollzeit-Monatskarte im gesamten HVV-Netz, das bis weit nach Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern reicht, zahlen Fahrgäste regulär 262 Euro. Mit dem neuen Ticket bedeutet das eine Ersparnis von 213 beziehungsweise 193 Euro.
69- oder 49-Euro-Ticket: Wer profitiert am meisten?
Aber auch für diejenigen, die nur die Tarifzonen A und B nutzen, würden beide Tickets eine Erleichterung bedeuten – wenn auch in geringerem Umfang. 114,30 Euro zahlen Fahrgäste normalerweise hier im Monat. Das Gleiche gilt sogar für ProfiCard-Nutzer, die dafür jeden Monat bis zu 85,10 Euro zahlen.
Nicht lohnend ist das Nachfolge-Modell wiederum für Gelegenheits-Fahrer. Auch Hartz-IV-Empfänger, die in der Zeit des 9-Euro-Tickets kostenlos in den Öffis fahren konnten, haben eindeutig das Nachsehen. 49 oder 69 Euro im Monat bedeutet für viele wieder eine große finanzielle Belastung. Allerdings wäre das immer noch günstiger, als der reguläre Hamburger Sozialrabatt, der eine Ermäßigung um gerade einmal 23 Euro pro Zeitkarte vorsieht.