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Menschen stehen an Gedenktafeln, auf denen Rosen liegen
  • Besucher der Gedenkveranstaltung haben Rosen am Gedenkort Hannoverscher Bahnhof in der HafenCity abgelegt.
  • Foto: picture alliance/dpa | Jonas Walzberg

80. Jahrestag: Hamburg gedenkt deportierten Jüdinnen und Juden

Zum 80. Jahrestag der ersten Deportationen norddeutscher Jüdinnen und Juden durch die Nationalsozialisten von Hamburg aus in Ghettos, Konzentrations- und Vernichtungslager hat die Hansestadt der Opfer gedacht.

„Wer für eine offene Gesellschaft eintreten will, der muss der damaligen Opfer und ihres unvorstellbaren Leids gedenken. Das ist die Grundlage dafür, dass sich die Aussage ‚Nie wieder Faschismus!‘ mit Leben füllt“, sagte Kultursenator Carsten Brosda (SPD) am Montag laut Mitteilung bei der Veranstaltung am Gedenkort Hannoverscher Bahnhof in der HafenCity.

Hamburg: Am 25. Oktober 1941 brachte der erste Zug Juden aus Hamburg ins Ghetto

Am 25. Oktober 1941 war der erste Zug mit 1035 jüdischen Frauen, Männern und Kindern aus Hamburg in das Ghetto Litzmannstadt gefahren. Im November und Dezember folgten weitere Deportationen nach Minsk und Riga. Bis 1945 wurden den Angaben zufolge mehr als 6600 Juden aus Norddeutschland von Hamburg aus deportiert. Nur wenige von ihnen überlebten. Schon im Mai 1940 hatten die Nazis mit der Deportation von Sinti und Roma begonnen. „Bis heute sind die systematischen Verbrechen des Nationalsozialismus mit menschlichem Maß nicht zu erfassen“, sagte Brosda.

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Der Leiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Oliver von Wrochem, betonte: „In Zeiten wiedererstarkender antisemitischer Gewalt ist es wichtig, am Gedenkort denk.mal Hannoverscher Bahnhof an die Schoah zu erinnern.“ Ähnlich äußerte sich der Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Hamburg, David Rubinstein. „Auch in unserer Generation müssen Juden sich gegen Feindseligkeiten und Angriffe schützen, auch in Hamburg. Wir sind es denjenigen, die ermordet wurden, schuldig, hasserfüllte, judenfeindliche Verbrechen viel dezidierter zu benennen und zu bekämpfen, egal von welcher Seite sie kommen.“

David Rubinstein (v.l.n.r.), Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Hamburg, Carsten Brosda (SPD), Senator für Kultur und Medien, Oliver von Wrochem, Leiter KZ-Gedenkstätte Neuengamme, und Galina Jarkova, Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde am Montag. picture alliance/dpa | Jonas Walzberg
Vier Personen stehen vor niedergelegten Kränzen am Gedenkort Hannoverscher Bahnhof
David Rubinstein (v.l.n.r.), Geschäftsführer der Jüdischen Gemeinde Hamburg, Carsten Brosda (SPD), Senator für Kultur und Medien, Oliver von Wrochem, Leiter KZ-Gedenkstätte Neuengamme, und Galina Jarkova, Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde am Montag.

Die erste Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hamburg, Galina Jarkova, sagte, ihre Gemeinde unterstütze das Engagement Hamburgs, ein vielfältiges und aktives jüdisches Leben zu fördern. „Mit unserer Teilnahme wollen wir ein wichtiges Zeichen setzen und zeigen, dass wir die Hoffnung haben und auf eine gemeinsame Zukunft in Hamburg bauen, denn Hamburg ist unser Zuhause.“ (mp/dpa)

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