69 Euro? 365 Euro? Hamburgs Politik streitet über den 9-Euro-Nachfolger
Halbzeit beim 9-Euro-Ticket! Der HVV hat allen Grund zum Jubeln – insgesamt 1,5 Millionen der billigen Fahrkarten verkaufte der Verkehrsverbund bisher in der Hansestadt. Aber was kommt danach? Die Hamburger Politik ist sich uneins.
Nur eine Sache scheint festzustehen: Das 9-Euro-Ticket braucht einen attraktiven Nachfolger. „Es ist klar, dass es kein Zurück zum alten System geben kann“, sagte SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf. Er spricht sich für den Vorschlag des Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) aus. Dieser empfahl am Freitag ein bundesweit gültiges Klimaticket für monatlich 69 Euro.
9-Euro-Ticket Hamburg: Was kommt danach?
Halbzeit beim 9-Euro-Ticket! Der HVV hat allen Grund zum Jubeln – insgesamt 1,5 Millionen der billigen Fahrkarten verkaufte der Verkehrsverbund bisher in der Hansestadt. Aber was kommt danach? Die Hamburger Politik ist sich uneins.
Nur eine Sache scheint festzustehen: Das 9-Euro-Ticket braucht einen attraktiven Nachfolger. „Es ist klar, dass es kein Zurück zum alten System geben kann“, sagte SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf. Er spricht sich für den Vorschlag des Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) aus. Dieser empfahl am Freitag ein bundesweit gültiges Klimaticket für monatlich 69 Euro.
9-Euro-Ticket Hamburg: Was kommt danach?
Die Höhe des Preises zweifelt Kienscherf allerdings an. Der SPD-Politiker sieht vor allem den Bund in der Verantwortung. Dieser habe mit dem 9-Euro-Ticket den Anfang gemacht und müsse jetzt auch das Nachfolgemodell sichern.
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Die Lösung der Hamburger CDU ist eine altbekannte Forderung. „Wir benötigen Ausbau und eine Preisoffensive für den ÖPNV“, sagt Fraktionschef Dennis Thering. Bedeutet im Klartext: Mehr Züge, billigere Tickets. „Dazu fordert die CDU seit Jahren die Einführung eines 365-Euro-Jahrestickets in Hamburg“, fährt er fort. Damit steht er in Reihe mit CSU-Chef Markus Söder, der das für ganz Deutschland ins Spiel brachte.
Nachfolger für 9-Euro-Ticket: Politik ist sich uneins
Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Hamburger Linken, kann das gar nicht glauben: „Erst Ende Juni haben alle Fraktionen, auch die CDU, meinen Bürgerschaftsantrag abgelehnt, der ein 365-Euro-Jahresticket forderte“, sagt sie empört. Dieser sah außerdem keine Erhöhung des HVV-Tarifs und eine Verlängerung des 9-Euro-Tickets bis Ende 2022 vor. Letzteres hatte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) allerdings bereits ausgeschlossen.
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FDP-Abgeordnete Anna von Treuenfels-Frowein mahnt zudem, nicht nur auf den Preis zu schauen. „Das ÖPNV-Angebot muss deutlich verbessert werden – es gibt Stadtteile, die fast gar nicht angebunden sind“, sagt sie. „Der Erfolg des 9-Euro-Tickets macht Druck, genau das zu ändern – und danach den Preis so günstig wie möglich zu machen.“ Die 69-Euro-Variante des VDV findet sie einen vernünftigen Anfang.
Deutlich zurückhaltender zeigen sich die Grünen: Fraktionschef Dominik Lorenzen spricht sich lediglich für ein weiterführendes Angebot aus. „Die Gespräche dazu laufen bereits“, sagt er. „Uns ist besonders die Vereinfachung der Tarife und Verbundgrenzen ein Anliegen. Denn ein guter ÖPNV muss nicht nur leistbar, sondern auch übersichtlich und gut strukturiert sein.“ Was aus Sicht der Grünen ein angemessener Preis wäre, dazu machte Lorenzen keine Angaben.