Zwei der Wohnungen in Eimsbüttel werden inzwischen über „Stacey“ vermietet.

Zwei der Wohnungen in Eimsbüttel werden inzwischen über „Stacey“ vermietet. Foto: Marius Röer

WG-Zimmer-Abzocke: Was auf Hamburgs Wohnungsmarkt schiefläuft

Sechs Quadratmeter für 695 Euro? Sogar eine durchschnittliche Gefängniszelle ist größer. Wer regelmäßig auf WG-Portalen unterwegs ist, den dürften solche Mondpreise aber nicht einmal mehr schocken.

Ja, vielleicht ist dieses ein Extrembeispiel, aber es steht genau für das, was auf dem Hamburger Wohnungsmarkt seit Jahren schiefläuft: Während die Wohnungsnot immer größer wird, kommen Vermieter mit immer dreisteren Angeboten durch – irgendjemand wird schon verzweifelt genug sein, um einzuziehen.

Mietenwahnsinn in Hamburg: Abzocke mit WG-Zimmern

Auch drängen sich inzwischen immer mehr professionelle Firmen wie „Stacey“ dazwischen und vermieten jede zufällig entdeckte Abstellkammer zu schwindelerregenden Preisen. Denn der maximale Profit lässt sich aus einer Wohnung herausschlagen, wenn jedes Zimmer einzeln vermietet wird.



Die WochenMOPO – ab Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:

  • Gewalt-Exzesse: Im Süden Hamburgs brodelt es seit Wochen
  • Extrem-Miete: 6 Quadratmeter für 695 Euro
  • Neuer Job für Fegebank: Was Rot-Grün für Hamburg will
  • Hamburg im Laufrausch: Rennen boomt
  • Große Rätselbeilage: Knobelspaß für jeden Tag
  • 20 Seiten Sport: Daniel Heuer Fernandes über den HSV-Aufstiegstraum, den Plan im Endspurt – und was ihn nervt
  • 20 Seiten Plan7: Sonja Anders, die neue Intendantin des Thalia-Theaters, über ihre Pläne



Das Problem: Rechtlich sind sie bislang auf der sicheren Seite. Der ehemalige Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) blockierte erfolgreich den vor fast zwei Jahren im Bundesrat verabschiedeten wichtigen Hamburger Gesetzentwurf, der dem möblierten Vermieten Einhalt gebieten soll. Fraglich, ob die neue Regierung dem viel offener gegenübersteht.

Die Stadt Hamburg darf sich aber nicht nur hinter dem Bund verstecken: Der kürzlich eingeführte Mietenmelder ist ein guter Anfang, eine eigene Stabsstelle für Mieterschutz inklusive Gratis-Beratungsangebot, wie es sie in Frankfurt seit 2019 gibt, wäre ein nächster wichtiger Schritt.

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