20 Kilo weniger: der Hamburger Autor Michel Ruge aus St. Pauli vor und nach seiner 40-tägigen Fastenkur.

20 Kilo weniger: der Hamburger Autor Michel Ruge aus St. Pauli vor und nach seiner 40-tägigen Fastenkur. Foto: Fritz Jaenecke/Facebook

„Ein Höllenritt“: Kiez-Autor speckt 20 Kilo ab – mit Radikalprogramm

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Mit eiserner Disziplin hat Kiez-Autor Michel Ruge 40 Tage lang gefastet – und nutzt seine Erfahrung für eine kritische Abrechnung mit sich selbst und seiner Umwelt. Das Ergebnis: fast 20 Kilo weniger auf der Waage, ein Gefühl von Klarheit – und jede Menge Gedanken über Körper, Geist und Gesellschaft.

Kein Alkohol, kein Kaffee, kein Essen – nur Wasser, Kräutertee und ab und zu eine heiße Brühe: Für Ruge (55) war das Fasten mehr als ein Diätprogramm. „Es war teilweise ein echter Höllenritt“, schreibt er auf Facebook über seinen Selbstversuch: Wie viel Willenskraft steckt noch in mir? Bin ich Teil der Wohlstandsverwahrlosung, oder kann ich gegensteuern?

St. Pauli, wo er aufgewachsen ist und immer noch lebt, war dabei sein Spiegel. Täglich sieht er Touristenmassen vorbeiziehen, die er als Symbol eines allgemeinen körperlichen Verfalls empfindet – verpackt in Funktionskleidung, übergewichtig, lustlos. Harsche Urteile – äußere Erscheinung und innere Haltung hängen für ihn eng miteinander zusammen.

Michel Ruge bleibt nicht beim Spott stehen

Doch Michel Ruge bleibt nicht beim Spott stehen. Er zieht eine Linie: Genussmenschen mit Stil und Selbstachtung, die sich und ihr Leben bewusst gestalten, hebt er in seinem Posting ausdrücklich hervor. Sie verkörpern für ihn das, was er als echte Lebensfreude schätzt – im Gegensatz zur „trägen Masse“, wie er es nennt.

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Seine Lehre aus dem Fasten: Jedes Jahr will Ruge sich künftig eine Auszeit nehmen, um wieder bei sich selbst anzukommen. Er plädiert für Eleganz statt Gleichgültigkeit, für Haltung statt Nachlässigkeit. Und das, so lässt er durchblicken, beginnt bei einem selbst – im Spiegel. (mp)

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