32.000 Kinder betroffen: Elbkinder-Kitas planen neue Schließzeiten
Die Elbkinder-Kitas sind am Limit: In einem offenen Brief wendet sich die Geschäftsleitung an die Eltern der betreuten Kinder. Darin bittet sie um Verständnis dafür, dass die Mitarbeitenden sich von den Anstrengungen der letzten Jahre erholen müssen – und verkündet neue Schließzeiten.
Die Elbkinder-Kitas sind am Limit: In einem offenen Brief wendet sich die Geschäftsleitung an die Eltern der betreuten Kinder. Darin bittet sie um Verständnis dafür, dass die Mitarbeitenden sich von den Anstrengungen der letzten Jahre erholen müssen – und verkündet neue Schließzeiten.
Die Mitarbeitenden der Elbkitas sind durch die Pandemie und den Fachkräftemangel stark belastet, heißt es in dem Elternbrief. In den 189 Elbkinder-Kitas organisieren rund 7.300 Mitarbeitende die Betreuung von 32.000 Hamburger Kindern. Geöffnet sind die Tagesstätten der Elbkinder ganze 12 Stunden am Tag – von 6 Uhr bis 18 Uhr.
Fachkräftemangel und Pandemie: Kitas an der Belastungsgrenze
Diese Schichtpläne zu füllen, ist schwierig – insbesondere, wenn die Mitarbeitenden selbst ihren Anspruch auf Urlaub geltend machen sollen. Die Unterbesetzung ist laut Geschäftsführung weder für die Mitarbeitenden, noch für die Kinder zufriedenstellend. Deshalb ziehen die Elbkinder-Kitas, die ein öffentliches Unternehmen der Hansestadt Hamburg in privater Rechtsform sind, nun die Reißleine: Zukünftig sollen die Kitas an 17 Tagen im Jahr geschlossen bleiben.
„Die geplanten Zeiten ermöglichen unseren Teams und auch Ihren Kindern, eine gemeinsame Pause einzulegen, nach der alle wieder frisch und motiviert starten”, heißt es in dem Elternbrief. So soll ermöglicht werden, dass die Teams während der Öffnungszeiten in voller Besetzung arbeiten – und mehr Zeit für die pädagogische Arbeit mit den Kindern bleibt.
Elbkinder-Kita: Im kommenden Jahr an 17 Tagen geschlossen
Die Schließzeiten sollen ab 2024 gelten und betreffen die Hamburger Mai-Schulferien, die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr, und die Brückentage, also Montage die vor, und Freitage die nach Feiertagen liegen. Konkret geht es um den 10. Mai, den 21. bis 24. Mai, den 4. Oktober, den 1. November und den 24. Dezember bis 1. Januar.
Laut Geschäftsführung wurden die Schließzeiten möglichst gut an die Bedürfnisse von Familien angepasst: In den Mai-Ferien eigne sich das Wetter für Ausflüge ins Grüne und an Brücken- sowie Feiertagen sei der Bedarf an Kinderbetreuung ohnehin geringer. Weiterhin kann eine Notbetreuung angemeldet werden, die dann in einer anderen Kita stattfindet.
Das könnte Sie auch interessieren: Nach Aus durch Bundesregierung: Hamburg rettet Sprach-Kitas
Schon im vergangenen Herbst haben Hamburger Erzieher:innen unter dem Motto „Wir sind ausgebrannt” für bessere Arbeitsbedingungen demonstriert. Im Frühjahr 2023 wurden viele Hamburger Einrichtungen bestreikt. Laut dem Verdi-Kita-Personalcheck fehlen in diesem Jahr rund 6200 Fachkräfte in den Kindertagesstätten.