x
x
x
Mitarbeiter der HADAG streiken
  • Schiffsführer der HADAG legen heute den Fährverkehr im Hamburger Hafen lahm.
  • Foto: CityNewsTV

30 Prozent Plus: Fährkapitäne streiken – Kopfschütteln bei Hadag

Die Schiffsführer der Hadag streiken für 30 Prozent mehr Lohn und legen damit den Hamburger Fährverkehr lahm. Bis Samstag 4.00 Uhr sollen die Fähren stillstehen. Der Arbeitgeber findet die Forderungen überzogen, Verdi hätte damit „jegliche Bodenhaftung verloren“.

Schiffsführer der Hadag-Fähren haben am Donnerstag mit einem Warnstreik den Fährverkehr im Hamburger Hafen zum Erliegen gebracht. „Alle Schiffe stehen, wir haben eine hundertprozentige Ausfallquote”, sagte Hadag-Betriebsratschef Stefan Singh am Rande einer Streikkundgebung. Die Hadag selbst hatte bereits am Mittwoch mitgeteilt, dass sie nicht davon ausgehe, den Betrieb aufnehmen zu können. „Inwieweit Betriebsleistungen während des Streiks unter Umständen möglich sind, wird das Unternehmen situativ entscheiden”, hatte das Tochterunternehmen der Hamburger Hochbahn erklärt.

Airbus-Mitarbeiter und Musical-Besucher betroffen

Nach einem ersten 24-stündigen Warnstreik Mitte Februar hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten nun zu einem 48-stündigen Warnstreik aufgerufen. Er begann am Donnerstag um 4.00 Uhr und soll bis Samstag, 4.00 Uhr, gehen. Betroffen sei der gesamte öffentliche Nahverkehr auf dem Wasser, also auch die Schiffsverbindungen zur Airbus Finkenwerder, sagte ein Verdi-Sprecher. Gleiches gelte für die Fährverbindung zu den Musical-Theatern auf Steinwerder, die ersatzweise ein Barkassenunternehmen übernehme.

Verdi fordert für die Beschäftigten unter anderem eine tabellenwirksame Erhöhung um 700 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Hadag bietet nach eigenen Angaben bislang eine Erhöhung der Tarifentgelte um fast 20 Prozent bei einer Laufzeit von 36 Monaten. Die Hadag-Fähren befördern jährlich rund elf Millionen Fahrgäste. Nach Verdi-Angaben hat infolge der hohen Belastung und besseren Bezahlung bei Konkurrenzunternehmen seit 2018 etwa die Hälfte der Belegschaft das Unternehmen verlassen.

Das könnte Sie auch interessieren: Warnstreik: 48 Stunden lang fahren keine Fähren in Hamburg

Die Hadag teilte mit, sie könne den Warnstreik auch angesichts der zeitlich schon vereinbarten Verhandlungsrunde am 24. April nicht nachvollziehen. „Statt gemeinsam auf dem Verhandlungswege Lösungen anzustreben hält die Gewerkschaft an ihrer Forderung fest.” Inklusive aller Nebenforderungen entspräche diese einer durchschnittlichen Erhöhung von mehr als 30 Prozent. Aus Sicht der Arbeitgeberseite fehlt dieser Forderung jegliche Bodenhaftung. (dpa/mp)

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp