Straßenausbau in Hamburg wird richtig teuer – welche Strecken betroffen sind
Das wird teuer: Auf Hamburg kommen enorme Kosten für den Umbau von Straßen und die Stärkung des Radverkehrs zu. Besonders die Einrichtung der Veloroute 14 hat es in sich, aber auch andere Arbeiten werden teurer als bisher angenommen. Aus der Opposition hagelt es Kritik, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.
Das wird teuer: Auf Hamburg kommen enorme Kosten für den Umbau von Straßen und die Stärkung des Radverkehrs zu. Besonders die Einrichtung der Veloroute 14 hat es in sich, aber auch andere Arbeiten werden teurer als bisher angenommen. Aus der Opposition hagelt es Kritik, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.
24 Millionen Euro für 2,3 Kilometer: So viel veranschlagt die Stadt unter dem Stichpunkt „Veloroute 14” allein auf dem Abschnitt der Elbgaustraße zwischen Rugenbarg und Niekampsweg. Weitere Maßnahmen, wie der Ausbau der Bushaltestelle an der S-Bahn-Station Elbgaustraße oder zusätzliche Fußgängerampeln sind inbegriffen. Das ergibt sich aus einer aktuellen Drucksache. Zunächst hatte der NDR berichtet.
Hamburg: Straßenumbauten in Wellingsbüttel werden deutlich teurer
Auch für den Umbau der Max-Brauer-Allee zwischen Paul-Nevermann-Platz und Goetheallee, wo unter anderem ebenfalls der Radverkehr gestärkt werden soll, gibt es jetzt eine Summe: fast neun Millionen Euro.
Mehr als 16 Millionen Euro soll zudem die Instandsetzung und der Umbau des Wellingsbüttler Wegs zwischen der Straße Borstels Ende und Rolfinckstraße kosten – das sind 3,7 Millionen Euro mehr als geschätzt. Auch die Arbeiten an der anschließenden Wellingsbütteler Landstraße werden mit fast 21 Millionen Euro um knapp 6,6 Millionen teurer.

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Bei beiden Straßen sollen Wasser-, Gas- und Stromleitungen und Straßenbeläge erneuert sowie neue Rad- und Fußwege und Bushaltestellen eingerichtet werden. Die Verkehrsbehörde begründet die Mehrkosten mit der hohen Inflation, umfangreicheren Grünarbeiten zum Erhalt der Straßenbäume und der Einrichtung neuer Bushaltestellen. Die Arbeiten an der Wellingsbütteler Landstraße sollen 2024 starten, die am Wellingsbüttler Weg 2027.
Weitere Kosten kommen auf die Stadt zu bei der Zentralsteuerung der Ampeln (drei Millionen Euro teurer als bisher geschätzt) und die Instandsetzung von Teilen der Amsinckstraße in Hammerbrook (knapp 6,5 Millionen Euro).
Hamburg: Opposition ist auf Zinne
Richard Seelmaecker (CDU) ist auf Zinne: „Diese Kostenexplosion ist eine logische Konsequenz aus der Planlosigkeit von Rot-Grün“, sagt er der MOPO. Die Wellingsbütteler Landstraße reihe sich nahtlos in die „Planungsscherbenhaufen“ anderer Projekte wie der U5 oder das „Haus der Erde“ der Universität Hamburg ein. Zur Erinnerung: Beides hatte sich stark verteuert – die U5-Ost um mehr als eine Milliarde Euro. Bei der Wellingsbütteler Landstraße musste nach Protest der Anwohner umgeplant werden.
„Den Grünen geht es nicht um die bestmögliche Lösung, sondern um die Umsetzung einer Verkehrsideologie”, so Seelmaecker weiter. „Die Kosten sind ihnen egal. Ich verstehe nicht, warum Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) sie noch gewähren lässt.“

Heike Sudmann (Linke) hat eine ganz andere Kritik: Die Instandsetzungen seien notwendig und würden sinnvollerweise mit Verbesserungen von Fuß- und Radverkehr verbunden. „Ärgerlich ist es jedoch, wenn der Senat die 24 Millionen Euro Kosten für neue Ampeln, Bushaltestellen, mehr Grün und Verkehrssicherheit an der Elbgaustraße der Veloroute zuschreibt”, sagt sie der MOPO. Das erwecke einen völlig falschen Eindruck und verstärke die Vorbehalte gegen den Radverkehr. „Und was noch ärgerlicher ist: Hier werden noch nicht mal geschützte Radstreifen geschaffen.“