22-Jähriger lebensgefährlich verletzt: Führte ein Augenkontakt zu blutigem Streit?
Abdullah A. will sich verteidigen: Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, einem 22-Jährigen ein Messer in den Kopf und Oberkörper gestochen und ihn dadurch lebensgefährlich verletzt zu haben. Für die Tat muss er sich seit Montag vor dem Landgericht Hamburg verantworten. Vor Gericht präsentiert der Angeklagte eine andere Version des Vorfalls – und nennt einen womöglich entscheidenden Augenkontakt im Bus.
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Abdullah A. will sich verteidigen: Die Staatsanwaltschaft wirft ihm vor, einem 22-Jährigen ein Messer in den Kopf und Oberkörper gestochen und ihn dadurch lebensgefährlich verletzt zu haben. Für die Tat muss er sich seit Montag vor dem Landgericht Hamburg verantworten. Vor Gericht präsentiert der Angeklagte eine andere Version des Vorfalls – und nennt einen womöglich entscheidenden Augenkontakt im Bus.
Der Angeklagte Abdullah A. (33) wirkt angespannt, seine Haut ist fahl, unter den Augen zeichnen sich dunkle Ringe ab. Als die Staatsanwältin die Anklage verliest, scheint seine Müdigkeit jedoch wie weggewischt, er setzt sich aufrecht hin und hört aufmerksam zu. Ihm wird versuchter Totschlag vorgeworfen.
Hamburg: 33-Jähriger soll Mann lebensgefährlich verletzt haben
Der Gewaltexzess soll sich am 12. Februar dieses Jahres in zwei Akten abgespielt haben: Zunächst habe Abdullah A. versucht, den 22-Jährigen gegen 17.40 Uhr im Linienbus 241 mit einem Messer anzugreifen. Diesem gelang es jedoch, die Attacke abzuwehren. An der Haltestelle Harburg Rathaus habe der Angeklagte plötzlich von seinem Opfer abgelassen und sich entfernt. Dem Geschehen sei ein Streit voraus gegangen.
Gegen 18 Uhr sollen die beiden Männer vor dem Phoenix-Center (Harburg) erneut aufeinander getroffen sein. Abdullah A. sei auf den mutmaßlich Geschädigten zugegangen und habe diesem mit zwei kraftvoll ausgeführten Stichen das Messer in Kopf und Oberkörper gerammt. Dann sei er gegangen. Der 22-Jährige wurde lebensgefährlich verletzt, musste reanimiert und notoperiert werden.
Angeklagter will sich nur verteidigt haben
Über seinen Verteidiger teilt Abdullah A. mit, dass er sich nur verteidigt habe. Der 22-Jährige habe ihn nach bloßem Augenkontakt im Bus („Was guckst du?“) beleidigt und geschlagen. Vor dem Phoenix-Center sei der Mann wieder auf ihn losgegangen, mit einer Wasserflasche und einem Schlagstock. „Ich hatte Angst und wollte die Polizei rufen.“
Sein Taschenmesser mit der Sechs-Zentimeter-Klinge habe Abdullah A. gar nicht benutzt, daran erinnere er sich zumindest nicht. Sein Schlüsselbund sei jedoch voller Blut gewesen. Er habe aber gedacht, dass es sein eigenes Blut sei, lässt er über seinen Verteidiger erklären.
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Der Prozess wird fortgesetzt.