Riesige Nachzahlung: Energieversorger knickt ein – Hoffnung für Tausende Mieter
Hoffnung für Tausende Lohbrügger Mieter: Fast vier Monate nach dem Heizkosten-Schock für 7200 Haushalte und dank deutlicher Einmischung vom städtischen Vermieter Saga und dem Senat scheint „Eon“ endlich ein Einsehen zu haben. Der Energieversorger hatte monatliche Abschläge in Höhe von bis zu 850 Euro und Nachzahlungen von je 2000 Euro von seinen Kunden verlangt. Doch nun gibt es eine Nachricht, die leise Hoffnung macht – inklusive möglicher Rückzahlungen.
Hoffnung für Tausende Lohbrügger Mieter: Fast vier Monate nach dem Heizkosten-Schock für 7200 Haushalte und dank deutlicher Einmischung vom städtischen Vermieter Saga und dem Senat scheint „Eon“ endlich ein Einsehen zu haben. Der Energieversorger hatte monatliche Abschläge in Höhe von bis zu 850 Euro und Nachzahlungen von je 2000 Euro von seinen Kunden verlangt. Doch nun gibt es eine Nachricht, die leise Hoffnung macht – inklusive möglicher Rückzahlungen.
Bereits in der vergangenen Woche hatte sich Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) in einem Brief an „Eon“-Geschäftsführer Patrick Schneckenburger gewandt. „Nach meiner Kenntnis besteht mit der KWA Contracting AG eine Vereinbarung, die eine Gaspreiskopplung mit Preisdeckel bei 6,5 Ct/kWh vorsieht“, schrieb er darin. Die KWA Contracting AG ist Betreiberin des Holzheizkraftwerkes, von dem „Eon“ etwa 80 Prozent der Wärme für die Lohbrügger Kunden bezieht. „Das Holzheizkraftwerk dürfte mit dem vereinbarten Preisdeckel eine deutlich preisdämpfende Wirkung haben“, so Kerstan weiter.
Saga will sich für die Mieter in Lohbrügge einsetzen
Auf diese Vereinbarung bezieht sich auch die Saga, die sich laut einer Pressemitteilung nicht nur für die eigenen 2300, sondern für alle 7200 betroffenen Mietparteien einsetzen möchte. Demnach wurde 2006 eine Preisbremse für den Fall vereinbart, dass zukünftig der Gaspreis oberhalb des Holzpreises liegen sollte, damit die Mieter durch eine Gutschrift im Rahmen der Abrechnung entlastet werden. „Die vereinbarte ,Preisbremse‘ kommt in Folge der aktuellen Energiekrise jetzt zur Anwendung“, so die Saga. Das sei durch Experten bestätigt.

Sie selbst habe keinen direkten Einfluss auf die Preisgestaltung, strebe aber Verhandlungen mit „Eon“ und der KWA an mit dem Ziel, „möglichst für 2023 einen im Interesse der Mieterinnen und Mieter angemessenen Abrechnungsmodus zu erreichen.“ Außerdem prüfe ein unabhängiges Ingenieurbüro gerade, ob es bei dem Holzheizkraftwerk Wärmeverluste zum Nachteil der Mieter gegeben habe.
Das könnte Sie auch interessieren: Pläne für Betonklotz auf Hamburger Wochenmarkt – Kaufleute in Aufruhr
„Eon“ zeigte in seiner Antwort auf eine MOPO-Anfrage wenigstens erstes Einsehen: „Im Jahr 2022 sind die Gaskosten gegenüber 2021 nochmals deutlich gestiegen. Dadurch wird für den Abrechnungszeitraum 2022 in Lohbrügge erstmalig eine preisdämpfende Regelung zum Zuge kommen. Die entsprechende Gutschrift in Form einer Arbeitspreisanpassung werden wir selbstverständlich direkt an unsere Kunden weitergeben und in der Jahresabrechnung für 2022 berücksichtigen.“
Heizkosten-Schock: Umweltsenator will dranbleiben
Ali Simsek, Abgeordneter der SPD-Fraktion Hamburg aus Lohbrügge-Nord und Vermittler zwischen der Interessensgemeinschaft Lohbrügge und der „Eon“, zeigte sich daraufhin vorsichtig optimistisch: „Eon kündigte mögliche Rückzahlungen an die Anwohner:innen an – jetzt wird geprüft, wie hoch diese Zahlungen genau sein müssen. Uns ist wichtig, dass die Menschen vor Ort entlastet werden – und wenn sich nun die Saga in ihrer Rolle als Verpächterin für die Lohbrügger:innen einsetzt, haben wir schon viel erreicht.“
Das könnte Sie auch interessieren: Existenznot durch Energiekrise: Hier bekommen Sie in Hamburg Hilfe
Das Wohnungsbauunternehmen sucht nun nach einer zukunftsfähigen Lösung mit Blick auf die nächsten Jahre. Und Umweltsenator Jens Kerstan will nicht lockerlassen, bis „seinen vertraglichen Verpflichtungen in voller Höhe nachkommt“, wie er der MOPO sagte.