• Bernd Kroll, Vorsitzender der IG Mühlenkamp
  • Foto: Patrick Sun

17 Forderungen an die Politik: So sollen Hamburgs kleine Händler gerettet werden

Winterhude –

Lokale Einzelhändler blicken mit Sorge in die Zukunft. Durch die Corona-Pandemie entgehen ihnen Einnahmen, außerdem bestellen immer mehr Menschen im Internet. Die Interessengemeinschaft IG Mühlenkamp (Winterhude) hat nun einen Katalog mit 17 Forderungen an die Politik erarbeitet, um den Einzelhandel in den Stadtteilen zu stärken. 

Die Liste der Geschäfte in Hamburg, die geschlossen sind oder in argen finanziellen Schwierigkeiten stecken, wird immer länger – nicht nur in der Innenstadt, sondern auch in den kleine Stadtteilzentren. „Wir brauchen die Nahversorgung in den Quartieren. Wir müssen jetzt handeln“, sagt Bernd Kroll, erster Vorsitzender der IG Mühlenkamp, in der sich Gewerbetreibende, Grundeigentümer und Anwohner engagieren.

So soll der lokale Einzelhandel in Hamburg gerettet werden

Weitere IGs aus dem Bezirk wurden ins Boot geholt – die IG Fuhlsbüttel, die IG Eppendorfer Baum und eine IG aus Langenhorn. Auch IGs aus Blankenese, der Waitzstraße (Groß Flottbek) und aus Wellingsbüttel unterstützen das Vorhaben.

Einige der Forderungen, die an die Bezirksversammlung Nord sowie an Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) und Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) gegangen sind, dienen der Steigerung der Aufenthaltsqualität: Mehr Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum, mehr Straßenbäume und Begleitgrün, regelmäßige Reinigung der Gehwege und Beete, häufigere Entleerung der Glas- und Papiercontainer. „Dadurch, dass viele Menschen online bestellen, stapelt sich vor den Containern Verpackungsmüll aus Pappe. Das sind teils schlimme Zustände“, sagt Bernd Kroll. 

Die IGs wünschen sich außerdem, Leerstand zu vermeiden. „Leerstehende Büroräume sind nicht nur ein Ärgernis, sondern können auch zu einem Niedergang der betreffenden Straßenzüge und Quartiere führen“, sagt Bernd Kroll. Der Wunsch deshalb: Nicht mehr genutzte Bürofläche in Wohnraum umwandeln, außerdem einheitliche Vorgaben für die Gestaltung der Schaufenster bei Leerständen.  

Eine Forderung dreht sich um das Thema Parken. Die Interessensgemeinschaften wünschen sich, dass ihre Kunden ihr Auto einfacher abstellen können. So fordern sie für die Zeit nach Corona die Umstellung von Parkschein auf Parkscheibe – oder eine Stunde freies Parken. 

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Die Forderungen sind bei den Empfängern offenbar auf Interesse gestoßen. Bernd Kroll berichtet, dass die Senatoren einen Austausch mit den IGs planen. 

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