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  • Mit einer solchen Lufthansa-Maschine vom Typ A350-900 reist das Forscherteam in die Antarktis.
  • Foto: picture alliance / Christoph Schmidt/dpa

15 Stunden non-stop: Von Hamburg aus startet heute ein Rekord-Flug

Am Sonntag geht es los: Vom leicht verschneiten Hamburger Flughafen direkt ins ewige Eis! Ein Forscherteam fliegt in 15 Stunden nonstop bis in die Antarktis. Der längste direkte Flug der Lufthansa-Geschichte – und auch des Hamburger Flughafens.

Die Wissenschaftler des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts (AWI) starten Sonntagabend um 21.30 Uhr mit einem Airbus A350-900 vom Flughafen Hamburg und landen 15 Stunden später in Port Stanley auf den Falklandinseln. Ohne Zwischenlandung, ohne Tankstopp.

Rekord-Flug ins Eis: Der längste Nonstop-Passagierflug

Mit 13.700 Kilometern wird das der längste Nonstop-Passagierflug in der Geschichte des Unternehmens. Und auch für den Hamburger Flughafen ist es der längste Flug, der je von dort aus startete.

Auf Mission im ewigen Eis: das deutsche Forschungsschiff „Polarstern“.

Auf Mission im ewigen Eis: das deutsche Forschungsschiff „Polarstern“.

Foto:

imago images/ZUMA Wire

Weltweit gilt jedoch ein anderer Nonstop-Flug als bisher längster: Die australische Airline Qantas legte im Oktober 2019 die 16200 Kilometer lange Strecke New York-Sydney in 19 Stunden und 16 Minuten zurück. Ohne zwischendurch zu landen.

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Auf den Falklandinseln steigen die rund 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dann auf den Forschungseisbrecher „Polarstern“, um zwei Monate im antarktischen Weddellmeer Langzeitdaten für Klimavorhersagen zu ermitteln. Die Zielregion liegt weit im Süden des atlantischen Sektors des Südozeans. Zuletzt waren Forscher 2018 dort, mitten im Nirgendwo. Seitdem zeichnen Messgeräte Daten aus verschiedenen Tiefen des Ozeans auf. Nun sollen diese Daten eingesammelt und die Geräte mit neuen Batterien und Speichermedien bestückt werden.

Corona ist schuld am Nonstop-Flug

Warum die Forscher nonstop fliegen? Der Grund ist Corona! So wird die Ansteckungsgefahr minimiert. Normalerweise reisen sie auf dem Luftweg über Südafrika oder Chile in die Antarktis. Aber: Linienflüge kommen wegen der Pandemie zurzeit aber nicht infrage.

Zwei Forscher des AWI, die 2020 mit der „Polarstern“ in der Antarktis unterwegs waren.

Zwei Forscher des AWI, die 2020 mit der „Polarstern“ in der Antarktis unterwegs waren.

Foto:

dpa

Bis zum Flugstart werden Wissenschaftler und Lufthansa-Crew zwei Wochen in einem Hotel in Quarantäne verbracht haben. Damit sie kontaktlos an Bord der Maschine gehen können, wird ein stillgelegter Terminalbereich genutzt, sagte eine Lufthansa-Sprecherin.

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Die 16-köpfige Crew des Fliegers wird auf den Falklandinseln zwei Tage in Hotel-Quarantäne verbringen und dann zurück nach Deutschland fliegen. „Trotz der Einschränkungen für die Crew haben sich allein 600 Flugbegleiterinnen und Flugbereiter um diesen Flug beworben“, sagte Kapitän Rolf Uzat. Denn: Eine so interessante Reise habe die Lufthansa noch nie gemacht, so die Sprecherin.

„Polarstern“ soll Ende April zurück sein

Die „Polarstern“ kehrte erst im vergangenen Oktober von ihrer einjährigen Arktis-Expedition zurück. Am 20. Dezember brach sie erneut auf ins ewige Eis. Nach der aktuellen Expedition im Weddellmeer wird das Schiff Forscher von der Neumayer-Station III abholen. Zusammen mit den Wissenschaftlern an Bord werden sie zu den Falklandinseln gebracht, von wo aus sie in ihre Heimat fliegen. Die „Polarstern“ wird mit einer kleinen Gruppe Forscher Ende April in Bremerhaven erwartet. (miri/dpa)

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