Diesel statt Benzin: Millionen-Schaden nach Tank-Irrtum in Hamburg
An der Tankstelle den falschen Sprit zu tanken – das ist die Horror-Vorstellung jedes Autofahrers. Am 9. Februar aber geschah dies an der Shell-Station Alsterkrugchaussee 431 (Groß Borstel) gleich stundenlang – weil in den unterirdischen Tanks der Treibstoff vertauscht worden war. Jetzt recherchierte die MOPO die Hintergründe. Demnach kam es zu der Verwechslung, weil der anliefernde Tankwagen veraltet war. Geschädigt wurden so auch Sportwagenfahrer. Der Gesamtschaden liegt bei rund 1,5 Millionen Euro.
An der Tankstelle den falschen Sprit zu tanken – das ist die Horror-Vorstellung jedes Autofahrers. Am 9. Februar aber geschah dies an der Shell-Station Alsterkrugchaussee 431 (Groß Borstel) gleich stundenlang – weil in den unterirdischen Tanks der Treibstoff vertauscht worden war. Jetzt recherchierte die MOPO die Hintergründe. Demnach kam es zu der Verwechslung, weil der anliefernde Tankwagen veraltet war. Geschädigt wurden so auch Sportwagenfahrer. Der Gesamtschaden liegt bei rund 1,5 Millionen Euro.
Das Malheur begann bereits beim Befüllen des Tankfahrzeugs einer Spedition, die auf den Transport von Treibstoffen spezialisiert ist. Moderne Tankautos verfügen über ein integriertes Warnsystem, das eine Falschbetankung praktisch ausschließt. Doch an der betroffenen Tankstelle wurde gebaut, deswegen konnten moderne Tankwagen hier nicht eingesetzt werden und ein veraltetes Modell kam zum Einsatz. Dabei muss sich der Fahrer beim Befüllen der drei Kammern des Tankfahrzeugs merken, welcher Sprit sich in welcher Kammer befindet.
Betroffene Autofahrer bemerkten es nach einem Kilometer
Der Fahrer hatte keinen guten Tag und verwechselte die Spritsorten, als er die Shell-Tankstelle Alsterkrugchaussee 431 belieferte. Die fatale Folge: Wer Diesel tanken wollte, füllte Super-Benzin in den Tank und umgekehrt.
Die betroffenen Autofahrer, nach Shell-Angaben sind es 42, bemerkten Motorprobleme erst nach etwa einem Kilometer Fahrt. Die Motoren begannen zu qualmen, gingen aus. Die Betroffenen riefen dann einen Abschlepper und erst mit Verspätung wurde in Werkstätten die Ursache der Defekte ermittelt. In dieser Zeit tankten weitere Autos in der Shell-Station. Darunter waren auch Supersportwagen im Wert von mehreren Hunderttausend Euro.
Schaden beträgt rund 1,5 Millionen Euro
Während bei einem Kleinwagen ein Motorschaden durch Falschbetankung oft schon für rund 5000 Euro zu beheben ist, sieht das bei Lamborghini oder Ferrari natürlich anders aus. So erklärt sich der hohe Schaden von rund 1,5 Millionen Euro.
Shell wollte sich zur Schadensumme nicht äußern, erklärte nur, dass alle Autofahrer, deren Schäden nachweislich auf die Falschbetankung zurückzuführen waren und die eine Rechnung eingereicht haben, entschädigt worden sind. Streitfälle gebe es keine mehr.
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Der veraltete Tankwagen wurde aus dem Verkehr gezogen und durch ein modernes Auto ersetzt. Shell-Sprecherin Cornelia Wolber zog daraus den Schluss: „Zukünftig kann somit eine Wiederholung des Vorfalls ausgeschlossen werden.“