• Henrik Falk (l), Vorstandsvorsitzender der Hamburger Hochbahn, und Lutz Aigner, Geschäftsführer des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV), stehen im Bahnhof Elbbrücken neben einer bunten U-Bahn.
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100 Millionen Euro Verlust!: Hochbahn zieht bittere Corona-Bilanz

Die Hochbahn rechnet mit rund 100 Millionen Euro Verlust. Der Grund ist die Corona-Krise. Derzeit fahren nur halb so viele Hamburger Bahn und Bus wie sonst. Beim ersten Lockdown waren es noch weniger. Die Hochbahn hält aber an ihren Zukunftsplänen weiter fest.

Immer mehr Menschen sind im Home-Office, Geschäfte und Restaurants sind geschlossen, Kulturveranstaltungen gestrichen – wenig Grund also, sich in die Bahn oder den Bus zu setzen. Das merkt die Hochbahn in Hamburg deutlich.

Beim ersten Lockdown im März brach die Fahrgastzahl um 70 Prozent ein – im derzeitigen Lockdown sind es immerhin noch rund 50 Prozent weniger als noch 2019. Im Sommer, als sich die Corona-Lage entspannt hatte, lag das Personenaufkommen laut Hochbahn-Chef Henrik Falk bei gut 70 Prozent.

Hochbahn: Hamburger Lockdown reduziert Fahrgäste

Das schlägt sich auch deutlich in den Büchern der Hochbahn nieder. Der Verlust soll bei 100 Millionen Euro liegen, wie Falk am Donnerstag bezifferte.

Schnelle Besserung der Fahrgastzahlen erwarte er nicht – erst Ende 2022 werde die Hochbahn wieder so ausgelastet sein wie vor der Pandemie. „Ich glaube nicht, dass sich das Mobilitätsverhalten nachhaltig verändert hat“, zeigt sich Falk jedoch überzeugt, wieder an alte Auslastungszahlen anzuschließen.

Hochbahn Hamburg: 100 Millionen Euro Verlust wegen Corona

Die im zweiten Lockdown höheren Fahrgastzahlen führt er unter anderem darauf zurück, dass die Hochbahn ein sicheres Konzept mit der Maskenpflicht und regelmäßigem Lüften entwickelt habe und sich Fahrgäste deshalb sicher fühlten.

Rund 95 bis 98 Prozent würden sich an die Maskenpflicht halten. „Wir haben null Informationen dafür, dass es eine erhöhte Ansteckungsgefahr in Bussen und Bahnen geben würde“, so Falk. Auch unter Mitarbeitern sei die Infektionszahl gering gewesen, „wir konnten 100 Prozent des Angebots aufrechterhalten“.

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Durch die Millionenverluste wird es vermutlich in den nächsten zwei Jahren aber nicht zu großartigen Investitionen in die Kapazitätserweiterung kommen. Dies sei aber auch nicht allzu problematisch, weil sich die Fahrgastzahl ohnehin erst einmal wieder erhöhen müsse. Bereits geplante Projekte werden aber nicht abgesagt. 

Hochbahn: Neues Fahrkarten-System soll im Herbst kommen

Hochbahn-Chef Falk kündigte an, dass das Check-In/Be-Out-System im Herbst dieses Jahres kommen werde. Bei dem System können Fahrgäste einfach auf dem Handy einchecken und müssen dann nicht genau ergründen, welchen Tarif sie kaufen müssen, um ihre Strecke zu fahren. Das System ermittelt die Fahrt und wählt dann automatisch die günstigste Variante für den Kunden. (fkm)

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