Oberhafenkantine

Gut neun Meter breit und 4,58 Meter tief – die Oberhafenkantine ist klein, aber ein bedeutendes Stück Hamburger Geschichte. Foto: hfr

paidDie verrückte Geschichte hinter Europas schrägster Kneipe

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Gut neun Meter breit und 4,58 Meter tief – größer ist das Häuschen nicht. Und doch ist es ein ganz bedeutendes Stück Hamburger Geschichte. Von der Oberhafenkantine ist hier die Rede, einer der letzten Kaffeeklappen Hamburgs. Seit 1925 balanciert sie gleich gegenüber vom alten Fruchthof auf dem Kai und hat dabei im Laufe der Jahrzehnte tüchtig das Gleichgewicht verloren.


Das Haus unterhalb der Oberhafenbrücke – einst mit 800 Zügen pro Tag die meistbefahrene Brücke Europas – steht mittlerweile so schief da wie ein Segelschiff im Sturm, sodass einem der Kaffee in der Tasse über Bord zu gehen droht. Manchem Gast wird regelrecht schwindelig in der schrägsten Kneipe Europas. Dass die Oberhafenkantine überhaupt noch existiert – ein Wunder. Wie oft hieß es, sie sei baufällig und müsse abgerissen werden? Bei Sturmfluten wurde das Gebäude an der Stockmeyerstraße immer wieder beschädigt, sodass diverse Betreiber entnervt aufgaben – aber die hamburgischste aller Hamburger Kneipen ist immer noch da.

Am kommenden Freitag wird gefeiert. 100. Geburtstag! Denn es war das Jahr 1925, als Hermann Sparr, so hieß der Mann, das Gebäude errichten ließ. Legenden ranken sich darum, wie es kam, dass es aus den gleichen dunklen Ziegeln gemauert ist wie das 1924, also ein Jahr zuvor fertiggestellte Chilehaus gleich um die Ecke. Angeblich haben damals direkt am Oberhafen die Schuten mit dem Baumaterial für das berühmte Kontorgebäude festgemacht … Ob da wohl mal was runtergefallen ist?

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