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  • Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Grünen-Herausforderin Katharina Fegebank im Wahl-Duell in Hamburg.
  • Foto: picture alliance/dpa

1. Duell um die Stadt: Tschentscher gegen Fegebank – wer mehr überzeugen konnte

Hamburg –

Die Veranstaltung war innerhalb kürzester Zeit ausverkauft: Viele Hamburger erwarteten das erste Wahl-Duell zwischen Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und Katharina Fegebank (Grüne) mit Spannung. Am Sonntagabend versuchten die Kandidaten, die sich eigentlich gut verstehen, im Kampf um die Macht zu punkten.

In einem ersten Duell vor der Bürgerschaftswahl am 23. Februar in Hamburg haben Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und seine Grünen-Herausforderin Katharina Fegebank den direkten Kampf um Wählerstimmen eröffnet. In Umfragen liegen beide Parteien als mit Abstand stärkste Kräfte in etwa gleichauf. Beide wollen künftig den Bürgermeister stellen. 

Hamburger Wahl-Duell: Verkehr und Klima im Fokus

Doch einen klaren Sieger gab es bei der Veranstaltung von „Zeit:Hamburg“ am Sonntagabend in der Bucerius Law School nicht. Breiten Raum in dem Streitgespräch zwischen den Koalitionspartnern nahmen die Verkehrs- und die Klimaschutzpolitik ein. Zu den Grünen-Plänen einer autofreien Innenstadt sagte Tschentscher: „Vorsicht an der Bahnsteigkante. Wir haben übergeordnete Verkehrsprobleme genug.“

SPD und Grüne: Teile der Hamburger Innenstadt sollen autofrei werden

Fehler in der Verkehrsinfrastruktur würden nur zu noch mehr Staus führen, warnte er, sprach sich aber auch dafür aus, „Teile der Innenstadt autofrei“ zu machen.

Fegebank stellte klar, dass die Grünen eine autoarme Innenstadt mit Zufahrts-Möglichkeiten zu den Parkhäusern wollten. Autofrei habe den Anklang von Verboten. Sie nähere sich dem Thema anderes: „Ich denke über Lebensqualität nach in der Stadt.“ Es gehe um Aufenthaltsqualität, „da geht es darum, Plätze neu zu gestalten“.

Hamburgs Bürgermeister im Angriffsmodus

Tschentscher zeigte sich angriffslustiger. Es sei die SPD gewesen, „die Hamburg in den vergangenen Jahren wirklich vorangebracht“ habe, hielt er Fegebank vor. „So richtig aufwärts geht es ja, seitdem wir mit dabei sind“, entgegnete diese. Erst durch die Grünen habe das Thema Klimaschutz auch bei der SPD „ein Zuhause gefunden“.

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Die Ziele, die beide Parteien verfolgten, seien zwar „sehr nah beieinander“, sagte Tschentscher. „Aber in der Verankerung in der Stadt, alles wirklich zu bedenken, ich glaube, darin liegt unsere und vielleicht auch meine Stärke.“ Sie sei die bessere Bürgermeisterin, weil sie „mit Mut, mit Optimismus, mit Regierungserfahrung, mit Durchsetzungsstärke noch mehr aus dieser Stadt machen möchte und einfach glaube, dass mehr in Hamburg drinsteckt“, sagte Fegebank.

Umfragen zur Hamburger Wahl: Grüne und SPD etwa gleichauf

In Umfragen liegen SPD und Grüne derzeit mit jeweils knapp 30 Prozent in etwa gleichauf – mit deutlichem Abstand vor der CDU, die bei 15 Prozent liegt.

Video: Fegebank Bürgermeisterkandidatin

Darauf folgen die Linken mit neun Prozent, während FDP und AfD bei jeweils sieben Prozent landen würde, wie die von Infratest dimap für den NDR gestellte Sonntagsfrage ergab. Eine deutliche Mehrheit für Rot-Grün wäre damit sicher.

Wahl-Duell in Hamburg – Zurückhaltung mit Blick auf Koalitionen

Hinsichtlich möglicher Koalitionen hielten sich beide zurück. Tschentscher nannte eine Fortsetzung von Rot-Grün erneut eine „naheliegende Option“, allerdings für ihn persönlich nur unter SPD-Führung.

„In diesen Zeiten ist Ausschlusseritis keine gute Strategie“, gab Fegebank zu bedenken. Rein rechnerisch könnte es sowohl für SPD als auch Grüne die Möglichkeit geben, nach der Wahl Koalitionen mit CDU und FDP zu bilden. (dpa/vd)

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