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  • Homeschooling ist einer Studie zufolge eine große Belastung für Hamburgs Schülerinnen und Schüler (Symbolbild).
  • Foto: picture alliance/dpa

„Übertrifft schlimmste Erwartungen“: Homeschooling: Hamburger Lehrer mit krassem Fazit

Wegen der Corona-Pandemie mussten Hamburgs Schülerinnen und Schüler in den vergangen Monaten oft von zu Hause lernen – Homeschooling statt Präsenzunterricht hieß die Devise. Zwei Hamburger Lehrer haben nun in einer Studie ein Fazit über die Folgen des Bildungs-Lockdowns gezogen. Ihre Erkenntnisse sind dramatisch.

Insgesamt befragten Bernd Schoepe und Finn Jagow drei 11. Klassen zu ihren Erfahrungen mit dem Homeschooling. Was die Schülerinnen und Schüler ihnen an Rückmeldung gaben, war für die beiden Politik-Lehrer erschreckend. „Viele Antworten übertrafen unsere schlimmsten Erwartungen“, resümieren sie nach ihrer nicht-repräsentativen Studie.

Hamburger Lehrer entsetzt: Homeschooling belastet Jugendliche sehr

90 Prozent der Befragten gaben an, dass sie die Situation als „belastend“ empfanden. Jeder zweite nahm sie sogar als „sehr belastend“ wahr. Der Alltag der Schülerinnen und Schüler ist durch den Corona-Lockdown sehr monoton geworden. Viele verbringen den ganzen Tag nur noch vor elektronischen Geräten, sei es für den Unterricht oder privater Natur. Der Tag-Nacht-Rhythmus ist bei vielen gestört, manche Befragten gaben an, Schlafstörungen entwickelt zu haben.

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Mehrheitlich beklagen die Jugendlichen, dass sie ihre Freunde während des Lockdowns vermissen (60 Prozent). Je etwa ein Drittel vermisst Aktivitäten mit anderen Menschen und Sport. 

Hamburgs Schüler quälen sich durch den Lockdown

Das E-Learning schlägt auch auf die Motivation. 50 Prozent der Schülerinnen und Schüler schätzte die eigene Lern-Motivation als „mittelmäßig“ ein, 30 Prozent sogar als „schwach“. Laut der Studie gehen sie außerdem davon aus, dass sich ihre schulischen Noten durch den Lockdown verschlechtern werden.

Dies könnte auch daran liegen, dass die Unterstützung beim Lernen daheim nicht immer gegeben ist. Fast zwei Drittel der Befragten gaben an, keine oder nur wenig Hilfe zu bekommen. Hinzu kommen die teilweise zu hohen Ansprüche der Schulen, die keine Rücksicht auf die besondere Situation der Schülerinnen und Schüler nimmt. Dies beklagten fast 24 Prozent in der Stichprobenbefragung.

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Insgesamt wünschte sich die große Mehrheit (90 Prozent), dass möglichst schnell wieder Präsenzunterricht stattfinden kann. Schoepe und Jagow fordern dringend dazu auf, bei den Corona-Beschlüssen mehr Rücksicht auf die Situation der Kinder und Jugendlichen zu nehmen. (hb)

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