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  • Weihnachtspost sagt auch „Ich denke an dich" (Symbolbild).
  • Foto: imago images/photothek

„Post mit Herz“: Hamburger Projekt kämpft gegen Einsamkeit an Weihnachten

Viele Menschen sind an Weihnachten allein. Vor allem Bewohner von Pflegeheimen und Obdachlose drängt die Corona-Pandemie stärker in die Einsamkeit. Eine Gruppe pfiffiger Hamburger hat deshalb spontan die Aktion „Post mit Herz“ ins Leben gerufen.

Über eine Online-Plattform vermitteln sie Weihnachtskarten an Einrichtungen wie Seniorenheime, Obdachlosenunterkünfte, Hospize, Kinderheime, Frauenhäuser oder auch psychiatrische Einrichtungen.

Hamburger Aktion „Post mit Herz“: Karten gegen die Einsamkeit

Ursprünglich wollten die Freunde einfach nur ein paar Karten schreiben. „Dann haben wir aber gemerkt, dass es eigentlich überall Menschen gibt, die sich einsam fühlen. Daraus entstand die Idee zu unserer Vermittlunsgplattform“, sagt David Hansmeyer aus dem Team hinter „Post mit Herz“ zur MOPO.

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„Wir sind ein Team aus acht Leuten und machen das alle noch neben unserem Job nach Feierabend. Unsere Nächte sind daher gerade sehr kurz, weil wir einen so großen Zulauf haben“, so der Ottensener. 

Hamburg: Jeder kann zum Kartenschreiber werden

Das Prinzip der Vermittlung ist ganz einfach. Jeder kann mitmachen und sich auf der Webseite von „Post mit Herz“ als Kartenschreiber anmelden. Anschließend erhält der Schreiber die Adresse einer Einrichtung in Deutschland, an die er drei Weihnachtskarten versendet.

„Post mit Herz" will einsamen Menschen mit Weihnachtsgrüßen das Fest verschönern.

„Post mit Herz“ will einsamen Menschen mit Weihnachtsgrüßen das Fest verschönern.

Foto:

Post mit Herz

Bisher haben schon 16.000 Schreiber mehr als 30.000 Karten an mehr als 300 Einrichtungen verschickt. „Die Resonanz ist unfassbar toll, damit hätten wir nicht gerechnet“, sagt Hansmeyer. Dabei läuft die spontane Aktion erst seit Dienstag vergangener Woche.

„Post mit Herz“ aus Hamburg schreibt Karten an Einsame

„Jede Karte, die geschrieben wird, macht nicht nur den Empfänger glücklich, sondern auch der Schreiberin Freude. Die Leute basteln, malen, sitzen mit ihren Kindern dran. Nach so einem Jahr waren, glaube ich, viele durstig danach, etwas Gutes zu tun“, sagt Hansmeyer.

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Zuerst wird immer der Bedarf einer Einrichtung versorgt, dann wechselt es zur nächsten. „Uns ist wichtig, dass nicht einige Bewohner Karten bekommen und andere nicht.“

„Post mit Herz“: Einrichtungen und Schreiber gesucht

Wer jetzt Lust bekommen hat, selbst eine Karte zu schreiben: Bis zum 20. Dezember sollen alle Briefe im Kasten sein, damit sie rechtzeitig ankommen. Außerdem werden noch dringend Einrichtungen in ganz Deutschland gesucht, die gern Post an ihre Bewohner weitergeben möchten.

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Einen fremden Menschen schreiben? Das fällt nicht sofort leicht. Doch Hansmeyer hat noch einen Tipp: „Lieber Mensch oder lieber Mitmensch, ist zum Beispiel immer ein guter Anfang. Oft kommen die Worte von allein, wenn man erstmal angefangen hat. Die Worte selbst sind nicht entscheidend, wichtig ist, dass es von Herzen kommt.“

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