Die alte „New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie“ ist Teil des „Neuländer Quarrees“. 
  • Die alte „New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie“ ist Teil des „Neuländer Quarrees“. 
  • Foto: Bettina Blumenthal

„Lost Place“: Hier weist Hamburg Spekulanten in die Schranken

Harburg –

Fast zehn Jahre nur große Ankündigungen, doch es bewegt sich nichts. Das „Neuländer Quarree“ mit der alten „Gummiwaaren“-Fabrik in Harburg ist zum Spekulationsobjekt verkommen. Doch nun zeigt der Senat endlich mal Zähne. Die Stadt hat sich ein Vorkaufsrecht gesichert und will so konsequent verhindern, dass die aktuellen Eigner das 43.000 Quadratmeter große Areal erneut gewinnbringend weiterverscherbeln.

„Spektakuläre Architektur“ wurde versprochen: 420 Millionen Euro sollten fließen, um den „Innovativen Standort“ an der Ecke Hannoversche Straße/Neuländer Straße zu entwickeln. Von Parks, attraktiven Wasserlagen, Restaurants, Wohnungen und modernen Büros war die Rede. Doch passiert ist nicht das Geringste. Die Ruine der alten „New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie“ ist der bekannteste „Lost Place“ Harburgs. Diverse Spekulanten haben sich seit 2012 auf dem Areal versucht. Derzeit soll das Grundstück laut „Harburg aktuell“ der Firma „Partners Immobilien Capital Management“ gehören. Der Firmensitz ist die Kanalinsel Guernsey. Ein Steuerparadies, sicher kein Zufall.

„Lost Place“ in Hamburg: Das „Neuländer Quaree“

In dieser Situation hat der Senat beschlossen, das gesamte Areal des „Neuländer Quarrees“ in laufende „vorbereitende Untersuchungen für eine städtebauliche Entwicklungsmaßnahme in Harburg“ einzubeziehen. Das bedeutet, dass der aktuelle Eigentümer bei Plänen für einen Verkauf zunächst die Stadt kontaktieren muss. Hamburg hat damit ein Vorkaufsrecht. Man will so sicherstellen, dass es endlich zur Entwicklung des Areals kommt.

Blick in alte Fabrikhalle

Blick in die alten Fabrikhallen. 

Foto:

Florian Quandt

Stadtentwicklungs-Senatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) erklärte, es sei Ziel des Senats, sich weitere Handlungsoptionen zu sichern. Die Bereiche rund um den Harburger Binnenhafen müssten städtebaulich aufgewertet und mit dem Harburger Zentrum verknüpft werden. Diese wichtigen Flächen dürfen nicht mehr brachliegen, ergänzte die Harburger Bezirksamtsleiterin Sophie Fredenhagen.

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Senat und Bezirk ziehen damit ihre Lehren aus der Spekulation mit dem Areal der Holstenbrauerei in Alto­na. Hier hatte die Stadt ein Vorkaufsrecht und hat es nicht genutzt. Auch dort wechselten die Eigentümer und es wurden durch Spekula­tion Millionen verdient, ohne dass gebaut wurde. 

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