„Kaufhäuser für alle“: Bündnis will leerstehende Shopping-Flächen völlig neu nutzen
Ob „Galeria Kaufhof“ oder „Karstadt Sports“: Ein Bündnis fordert, neue Nutzungsformen für leerstehende Kaufhäuser in Hamburg zu finden. Eine entsprechende Petition wurde bereits von fast 60 Organisationen und Personen unterschrieben. Das Bündnis spricht von einer „historisch einmaligen Chance“ für die Hamburger Innenstadt.
Das Hamburger Bündnis „Stadtherz“ fordert von der Politik, leerstehende Kaufhäuser und Shopping-Flächen unter Beteiligung der Hamburgerinnen und Hamburger „bedarfsgerecht“ umzugestalten. Beschleunigt durch die Corona-Pandemie, schreite der Strukturwandel in der Hamburger Innenstadt immer weiter voran – zu beobachten sei dies zum Beispiel an den seit Oktober 2020 leerstehenden Kaufhäusern „Galeria Kaufhof“ und „Karstadt Sports“ in der Mönckebergstraße.
„Galeria Kaufhof“ und „Karstadt Sports“: So könnte man die leeren Kaufhäuser nutzen
Um diese Flächen besser nutzen zu können und lange Leerstände zu vermeiden, schlägt „Stadtherz“ unter anderem Zwischennutzungen vor. Das biete sich vor allem in Corona-Zeiten an, wo Veranstaltungen auf große Flächen angewiesen seien. Man könne diese Flächen aber auch zum „Experimentieren“ nutzen und „Angebote erproben“.
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Für die mittel- und langfristige Nutzung schlägt das Bündnis Kunst-, Kultur-, Bildungs-, Sport- und Gesundheitsangebote vor. Auch als klimaschonende Produktionsorte für die regionale Herstellung könne man sich leerstehende Kaufhäuser vorstellen. Des weiteren schlägt „Stadtherz“ die Nutzung für „CoWorking, Gastronomie, Obdachlosenhilfe, neue Wohnformen oder Altenpflege“ vor. All diese Nutzungsformen könne man auch miteinander kombinieren.
Tristesse in der Hamburger Innenstadt: Bündnis mit Forderungen an die Politik
Von der Hamburger Politik fordern die 58 Erstunterzeichner des Positionspapiers nun, sich das Vorkaufsrecht für die leerstehenden Kaufhäuser in der Innenstadt zu sichern und es wahrzunehmen, um „eine Spekulationsspirale, wie z.B. beim Holsten-Areal in Altona,“ zu vermeiden.
Zu den 27 Organisationen, die das Papier unterzeichnet haben, gehören unter anderem das „Clubkombinat Hamburg“, die „Stadtkultur Hafen“, der „Green New Deal für Hamburg“ und die Initiative „Altstadt neu_denken!“. Unter den 31 Privatleuten sind sowohl ein Pastor, Bürgerschaftsabgeordnete, Sozialarbeiter und Studenten, als auch Künstler und Filmemacher.