• Für den Hamburger Virologen Jonas Schmidt-Chanasit, sind Lockdowns keine Dauerlösung, wenn man Covid-19 nachhaltig bekämpfen möchte. 
  • Foto: imago images/Chris Emil Janßen

„Ich halte das für nicht realistisch“: Hamburger Virologe bezweifelt Lockdown-Wirkung

Am Mittwoch haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder beschlossen, dass der Teil-Lockdown bis 10. Januar verlängert wird. Der Hamburger Virologe Jonas Schmidt-Chanasit sieht diese Entscheidung kritisch. Aus seiner Sicht sei der Lockdown als Pandemie-Bekämpfung nicht nachhaltig.

„Damit verschiebt sich das Problem nur um einige Wochen“, so Schmidt-Chanasit. Dass damit die Zahlen nicht dauerhaft niedrig bleiben, habe die Situation im Sommer bereits gezeigt und das trotz intensiver Nachverfolgung durch die Gesundheitsämter. Das Ziel dürfe nicht eine Abfolge von Lockdowns sein, sondern dauerhaft niedrige Infektionszahlen.

Corona: Hamburger Virologe bezweifelt Lockdown-Wirkung

Wenn man nach den Aussagen des Virologen geht, wird die Wirkung des Teil-Lockdowns überschätzt. Eine deutschlandweite deutliche Reduktion der Corona-Neuinfektionen sei mit dem Teil-Lockdown aus Sicht von Schmidt-Chanasit bis Weihnachten nicht zu schaffen.„Ich halte das für nicht realistisch“, so der Virologe am Donnerstag. Allerdings könnte es durchaus sein, dass weitere Regionen eine 7-Tage-Inzidenz von unter 50 erreichen. Dieser Wert gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche an und ist nach wie vor das Ziel der politischen Maßnahmen.

Langfristige Corona-Bekämpfung statt Teil-Lockdown

Nach Aussagen des Virologen, müssten langfristige Maßnahmen für das gesamte neue Jahr getroffen und die Bevölkerung mehr einbezogen werden.

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Neben den Impfungen und Tests könnte er sich vorstellen, dass Vertrauenspersonen in großer Zahl von Tür zu Tür gehen und unter anderem über Regeln aufklären, Hilfe anbieten, Tests oder Masken organisieren. „Mitwirkung gelingt nicht nur durch Appelle sondern auch durch Angebote“, so Schmidt-Chanasit. Damit können Wege gefunden werden, um bestimmte Bevölkerungsgruppen wie etwa Jugendliche besser zu erreichen. (dpa/cnz)

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