• Der Hamburger Fischmarkt lockt normalerweise viele Besucher an. (Archivbild)
  • Foto: imago/Reiner Zensen

„Für Tiere ein Albtraum“: Politiker wollen uraltes Gesetz für Hamburgs Märkte ändern

Altona-Altstadt –

Der Hamburger Fischmarkt hat viele Jahre Tradition – genauso wie ein Gesetz, das auf dem Wochenmarkt an der Elbe immer noch gilt: Die Erlaubnis, lebendigen Fisch zu verkaufen. Politiker aus Hamburgs Regierungsparteien wollen dem nun aus Tierschutzgründen ein Ende setzen.

Mehrere Abgeordnete der SPD und Grünen haben dazu einen Antrag an den Hamburger Senat gestellt. Es soll geprüft werden, mit welchen Maßnahmen der Verkauf lebender Tiere auf Märkten – insbesondere auf dem Hamburger Fischmarkt – eingeschränkt oder sogar unterbunden werden kann. Damit solle der Tierschutz in der Stadt weiter vorangebracht werden.

Politiker wollen uraltes Gesetz für Hamburgs Märkte ändern

„Der Kauf und Verkauf lebender Tiere sollte grundsätzlich unter seriösen Umständen erfolgen“, heißt es in dem Antrag. Dazu gehöre eine ernsthafte Beratung in ruhiger Umgebung über die Verantwortung für das lebende Tier. Diese Voraussetzungen seien auf dem Wochenmarkt mit Nähe zur beliebten Partymeile auf St. Pauli nicht erfüllt. Vielmehr rege die lebendige Atmosphäre zu impulsiven Käufen oder Käufen unter Alkoholeinfluss an.

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„Wer an einem tierschutzgerechten Umgang mit Tieren interessiert ist bezüglich Fütterung, Haltungsbedingungen und tierärztlicher Versorgung, soll die Möglichkeit haben, die Tiere vorab in einem stressfreien Umfeld kennenzulernen“, heißt es weiter in dem Antrag. Dies sei beispielsweise bei seriösen Züchtern oder in den Hamburger Tierheimen der Fall.

Wegen Corona: Hamburger Fischmarkt aktuell geschlossen

Eine schnelle Gesetzesänderung drängt sich aktuell allerdings nicht auf: Der Hamburger Fischmarkt hat seit über einem Jahr wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Die Wiedereröffnung ist trotz Hygienekonzepts mehrfach verschoben worden. (mhö)

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