Rührende Alternative zur wilden Löwenjagd: der verschollene Dackel Cola
In Berlin suchten sie einen entlaufenen Löwen. Deutschland diskutiert die Freibadsituation im Stadtteil Neukölln, was unglaublich wichtig ist, denn es gibt ja sonst keine Probleme. Während das völkische Panoptikum namens AfD weiter in Umfragen zulegt und Punks den nächsten Dauerurlaub auf Sylt ankündigen. Wir bewegen uns mehr denn je in einem Mix aus Zoo und Zirkus. Und jetzt komme ich auch noch mit einem Dackel.
Ich muss aber sagen, dass mir solche kleinen Geschichten gerade die Laune erhalten. Die Geschichte spielt in einem Dorf an der Küste von Norfolk. Eine Frau, sie heißt Ella Derkacz, ging mit ihrer Hündin, sie heißt Cola, am Klippenweg spazieren. Plötzlich war der Dackel weg. Mrs. Derkacz rief, doch Cola blieb verschwunden und tauchte auch auf dem Parkplatz nicht auf.
Vom Schrecken getroffen, begann die Hundebesitzern zu weinen. Was eine andere Spaziergängerin bemerkte und Hilfe anbot. Joanne Ledger (55) startete einen Aufruf in den sozialen Medien. Und wie schön ist das: Mehr als 60 Bewohner des Dorfes Trimingham eilten ans Meer, um bei der Suche zu helfen.
In Berlin suchten sie einen entlaufenen Löwen. Deutschland diskutiert die Freibadsituation im Stadtteil Neukölln, was unglaublich wichtig ist, denn es gibt ja sonst keine Probleme. Während das völkische Panoptikum namens AfD weiter in Umfragen zulegt und Punks den nächsten Dauerurlaub auf Sylt ankündigen. Wir bewegen uns mehr denn je in einem Mix aus Zoo und Zirkus. Und jetzt komme ich auch noch mit einem Dackel.
Ich muss aber sagen, dass mir solche kleinen Geschichten gerade die Laune erhalten. Die Geschichte spielt in einem Dorf an der Küste von Norfolk. Eine Frau, sie heißt Ella Derkacz, ging mit ihrer Hündin, sie heißt Cola, am Klippenweg spazieren. Plötzlich war der Dackel weg. Mrs. Derkacz rief, doch Cola blieb verschwunden und tauchte auch auf dem Parkplatz nicht auf.
Vom Schrecken getroffen, begann die Hundebesitzern zu weinen. Was eine andere Spaziergängerin bemerkte und Hilfe anbot. Joanne Ledger (55) startete einen Aufruf in den sozialen Medien. Und wie schön ist das: Mehr als 60 Bewohner des Dorfes Trimingham eilten ans Meer, um bei der Suche zu helfen.
Dackeldame entlaufen: 60 Menschen halfen bei der Suche
Sie liefen immer wieder über die Klippen. Fünf Drohnenbesitzer ließen ihre Fluggeräte aufsteigen. Einer organisierte sogar eine Infrarotkamera. Doch keine Spur von Dackel Cola. War sie von der knapp 40 Meter hohen Klippenkante gestürzt? Dann zog auch noch ein schweres Gewitter über die Küste von Norfolk. Was nun?

Der Autor: Stefan Kruecken, Jahrgang 1975, leitet mit seiner Frau Julia den von ihnen gegründeten Ankerherz Verlag (www.ankerherz.de). Vorher war er Polizeireporter für die „Chicago Tribune“, arbeitete als Reporter für Zeitschriften wie „Max“, „Stern“ und „GQ“ von Uganda bis Grönland. Sein neues Buch „Das muss das Boot abkönnen“ gibt es im MOPO-Shop unter mopo.de/shop. Weitere Bücher gibt es im Ankerherz-Shop – zum Beispiel „Das kleine Buch vom Meer – Helden“ oder „Mayday – Seenotretter über ihre dramatischsten Einsätze“.
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Joanne Ledger entdeckte die Seite einer Charity-Organisation namens „Drone-to-home“. Der ehemalige Scotland-Yard-Polizist Phil James (47) hat sich darauf spezialisiert, entlaufene Hunde zu finden. Er setzte sich sofort ins Auto und fuhr knapp drei Stunden weit von Nottingham an die Küste. Als erstes befragte er Mrs. Derkacz, dann sah er sich die Klippen genauer an und ließ seine Drohne aufsteigen.
Hündin konnte dank Drohne gerettet werden
Wenig später hatte der Ex-Detektive den Hund entdeckt. An einer Stelle, an der noch niemand vorher gesucht hatte. Dackel Cola kauerte auf einem Felsvorsprung in den Klippen. Sie bewegte sich – sie lebte! Retter James lief an den Strand, befand, dass es sicher genug war zu klettern. Und dann holte er den Hund aus der Falle, wobei er den letzten Teil des Abgrunds auf dem Hosenboden hinunterrutschte. Am Strand spielten sich derweil Freudenszenen ab. Vorhang, Applaus.

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Vielleicht werden sie nun sagen: Ja, und? Was ist das schon, angesichts der Monstrosität der Nachrichten? Aber mich freut das immer wieder, über Menschen zu schreiben, die sich um andere kümmern, einfach so. Ein Dackel sucht sich sowieso angenehmer als ein Löwe.