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Volker Henkel will Hamburgern helfen, Solaranlagen auf ihren Balkonen zu installieren.
  • Volker Henkel will Hamburgern helfen, Solaranlagen auf ihren Balkonen zu installieren.
  • Foto: Patrick Sun

So kommen Sie an eine Mini-Solaranlage für Ihren Balkon

Sauberer Strom ganz unkompliziert vom eigenen Balkon gefällig? Was für viele Hamburger:innen noch nach Zukunftsmusik klingt, wollen acht Lokstedter nun möglich machen. Das Versprechen: Es ist kinderleicht!

Die Klimakrise einfach passiv beobachten und gar nichts tun? Für Volker Henkel kommt das nicht in Frage. Der 66-jährige Solateur und Informatiker will zumindest im Kleinen Abhilfe schaffen – und so der Energiewende von unten Auftrieb verleihen. Sein Mittel der Wahl: Mini-Solaranlagen für den Balkon.

Solaranlagen für Hamburg: In Lokstedt gibt’s Hilfe

„Ich habe mir selbst vor einigen Jahren eine Photovoltaikanlage auf mein Dach gebaut“, erzählt Volker Henkel der MOPO. „Seitdem war es meine Vision, anderen Menschen dabei zu helfen.“ Fast 20 Jahre lang war er Geschäftsführer eines Elektrounternehmens – und seine Expertise um Elektronik und Computer will er nun gern weitergeben.

Bisher werden Solaranlagen in Hamburg vor allem auf Dächern gebaut – doch die Initiative „SoliSolar” will jetzt Mini-Balkonkraftwerke fördern. (Symbolbild) IMAGO/Horst Rudel
Bisher werden Solaranlagen in Hamburg vor allem auf Dächern gebaut – doch die Initiative „SoliSolar” will jetzt Mini-Balkonkraftwerke fördern. (Symbolbild)
Bisher werden Solaranlagen in Hamburg vor allem auf Dächern gebaut – doch die Initiative „SoliSolar” will jetzt Mini-Balkonkraftwerke fördern. (Symbolbild)

Denn was viele Hamburger nicht wissen: Kleine Stecksolarmodule mit insgesamt bis zu 600 Watt können auch ohne spezielle Genehmigung und Elektro-Fachmann an Balkongeländern oder Häuserfassaden montiert werden. Die mobilen Anlagen werden einfach per Klammer am Balkon festgemacht, ohne dort Schäden zu hinterlassen – und werden dann an eine Steckdose angeschlossen. „Das ist genauso einfach wie ein Ikea-Regal zu montieren“, sagt Volker Henkel.

Anders als bei größeren Photovoltaikanlagen wird der Strom dabei nicht ins Netz eingespeist, sondern im Haus selbst verbraucht. Der durch das Sonnenlicht gewonnene Strom wird durch einen Wechselrichter in Haushaltsstrom umgewandelt – und fließt etwa in eine Steckdose am Balkon. Von dort aus werden damit andere Geräte versorgt, die an Steckdosen des Endstromkreislaufs angeschlossen sind. In Fachkreisen werden die Geräte deshalb als Haushaltsgeräte beschrieben, die Strom erzeugen und so die Stromrechnung senken können. Mit einer Batterie gespeichert wird der Strom aber nicht. Produziert die Anlage nicht ausreichend Energie, wird Strom über das normale Netz gezogen.

„SoliSolar” in Hamburg: Balkonkraftwerke auch für den kleinen Geldbeutel

In der Zukunftswerkstatt Lokstedt traf Volker Henkel auf Gleichgesinnte für sein Projekt. Heute sind acht Personen im Verein „SoliSolar“, der es sich zur Aufgabe macht, Hamburger beim Zulegen der Balkonkraftwerke zu helfen. Dafür beschafft er die Solarmodule über günstige Sammelbestellungen, vernetzt und unterstützt kleine Gruppen bei der Montage, und steht auch sonst mit Rat und Tat zur Seite – wenn es etwa darum geht, Module anzumelden, Stromzähler wechseln zu lassen oder sich mit Vermietern auseinanderzusetzen.

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Je nach Leistung soll ein Solarmodul für den Balkon rund 600 Euro kosten – wer kann, darf aber auch gern mehr geben, um auch einkommensschwächeren Haushalten eine Mini-Anlage zu ermöglichen. Je nach Ausrichtung kann man so bis zu 300 Kilowattstunden sauberen Strom im Jahr erzeugen – und neben CO₂ auch je nach Stromtarif bis zu 100 Euro im Jahr sparen.

Seit der Gründung von „SoliSolar“ vor zwei Monaten sind schon 35 Bestellungen eingegangen. Angesichts der weltweiten Lieferschwierigkeiten kommt es aber auch hier zu langen Wartezeiten. Immerhin: Vergangene Woche ist die erste Charge mit zwölf Modulen geliefert worden. Sie warten nun in der Garage des Lokstedters Volker Henkel auf ihren Einsatz in der Sonne.

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