E-Autos: So lang ist die Lieferzeit und so teuer sind die Stromer geworden
Ab 2035 sollen keine Verbrenner mehr zugelassen werden, trotzdem herrscht Flaute beim Verkauf von E-Autos. Die ohnehin vergleichsweise geringe Zahl der zugelassenen strombetriebenen Fahrzeuge hat seit Jahresbeginn stark abgenommen. Christof Tietgen vom ADAC Hansa sagt: „Bei den Kunden gibt es eine starke Verunsicherung.“ Die Gründe für den Einbruch sind vielfältig.
Ab 2035 sollen keine Verbrenner mehr zugelassen werden, trotzdem herrscht Flaute beim Verkauf von E-Autos. Die ohnehin vergleichsweise geringe Zahl der zugelassenen strombetriebenen Fahrzeuge hat seit Jahresbeginn stark abgenommen. Christof Tietgen vom ADAC Hansa sagt: „Bei den Kunden gibt es eine starke Verunsicherung.“ Die Gründe für den Einbruch sind vielfältig.
Derzeit fahren rund 22.600 E-Autos durch Hamburg, das ist ein magerer Anteil von knapp drei Prozent. Und mit dieser traurigen Zahl liegt die Stadt auch noch bundesweit an der Spitzenposition! Auch in Hamburg stagnieren derzeit die Zulassungszahlen für die Stromer. Die Zulassungen sagen aber auch nicht viel darüber aus, was die Kunden umtreibt.
Denn was nicht verfügbar ist, kann schließlich nicht gekauft und zugelassen werden. So heißt es bei Volkswagen in Wolfsburg: „Die Lieferzeit der vollelektrischen ID.-Modelle der Marke Volkswagen liegt derzeit bei rund neun Monaten.“ Man setze alles daran, die bereits bestellten Fahrzeuge so schnell wie möglich auszuliefern. Aber die Auftragsbücher bei VW sind auch für das laufende Jahr schon ganz schön voll. Sprecherin Nina Krake-Thiemann: „Der Auftragsbestand ist sehr hoch und reicht weit in das Jahr 2023.“
Lieferzeiten von E-Autos: Es dauert immer noch lange
Bei den Lieferzeiten der Hersteller gibt es aber große Unterschiede. ADAC-Experte Matthias Vogt: „Einige Hersteller haben vereinzelt Fahrzeuge im Bestand, die kurzfristig zu haben sind.“ Bestellungen von Wunschfahrzeugen dauerten bei den meisten aber noch recht lange. „Es gibt teilweise Autokäufer die schon zwölf bis 18 Monate auf bestellte Fahrzeuge warten und deren Liefertermin immer wieder verschoben wird.“
Die aktuelle Zurückhaltung der Kunden beim Kauf liegt aber nicht nur an der Verunsicherung durch Lieferengpässe. Auch der reduzierte Umweltbonus, der in diesem Jahr von 9000 auf 6725 Euro gesunken ist, dämpft die Kauflaune. Für Plug-In-Hybride gibt es seit 2023 keine Förderung mehr. ADAC-Experte Christof Tietgen: „Auch die plötzlich so stark gestiegenen Strompreise verunsichern die Kunden.“ Obwohl die Zukunft definitiv in E-Autos liege.
Problem in Hamburg: zu wenig Ladesäulen in Randgebieten
Hemmend kommt das Problem der Ladeinfrastruktur hinzu. Zwar gibt es in Hamburg in der Innenstadt viele Ladepunkte, je weiter man in die Peripherie fährt, desto schwieriger wird es aber. Etwa in Bergedorf und Harburg, wo es jeweils nur 28 sind. Tietgen: „Die Ladepunkte müssen noch deutlich ausgebaut werden.“
Unklar ist auch, wie sich die Preise entwickeln. Und die sind für die Käufer nun einmal das entscheidende Kriterium, warum so viele sich weiterhin für die günstigeren Verbrenner entscheiden. Marktbeobachter gehen davon aus, dass die bereits 2022 sehr hohen Preise in diesem Jahr nochmals leicht steigen. Für große Aufmerksamkeit sorgte zuletzt, dass Tesla die Preise reduzierte. Der ADAC geht aber davon aus, dass das erst Druck auf die Wettbewerber ausübt, wenn deren Bestellbücher abgearbeitet sind.
Jetzt E-Auto kaufen? Das rät der ADAC
Lohnt es sich also, mit einer Kaufentscheidung zu warten? Da hält der ADAC sich mit einer Empfehlung zurück: „Aus Fördersicht ist ein zügiger Kauf sinnvoll, solange noch Geld im Fördertopf vorhanden ist. Die generelle Preisentwicklung ist angesichts der aktuellen globalen Rahmenbedingungen nur schwer vorherzusagen.“ Noch in diesem Jahr wird eine ganze Reihe neuer E-Autos auf den Markt kommen, in den Jahren danach ebenfalls. Der ADAC listet 41 Modelle auf.
Der Automobilclub kritisiert, dass deutsche Hersteller bisher nur sehr wenige kleinere und günstigere Modelle anbieten, sondern dieses Segment überwiegend ausländischen Herstellern überließen. Bei Volkswagen in Wolfsburg heißt es: „Volkswagen beschleunigt seinen E-Kurs mit zehn neuen E-Modellen bis 2026.
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Man arbeite bei VW im Vergleich zu anderen Herstellern aktuell am breitesten E-Modellportfolio. VW-Sprecherin Krake-Thiemann: „Vom Einstiegs-E-Auto mit Zielpreis von unter 25.000 Euro bis zum neuen Flaggschiff ID.7 werden wir in jedem Segment das passende Angebot haben.“