• Leiterin Anke Beceral im Café Augenblicke in der Schanze.
  • Foto: Florian Quandt

Begegnung mit Abstand: Schanze: Das „Café Augenblicke“ hat wieder geöffnet

Sternschanze –

„Begegnen, Beraten, Betreuen“ – so lautet das Motto des „Café Augenblicke“ am Schulterblatt. Es ist das Herzstück der sozialen Arbeit des Jesus Center e.V. Neben einer warmen Mahlzeit, Kleidung und einer Dusche steht aber vor allem die Begegnung im Vordergrund. Doch genau das machte die Pandemie zunichte.

Aufgrund der Pandemie musste das Café am 16. März schließen. „Zum Wohle der Mitarbeiter hatten wir das aber schon den Freitag zuvor entschieden“, sagt die Leiterin des Cafés, Anke Beceral. Die meisten der rund 30 Ehrenamtlichen seien Risikopatienten. Nach zehn Wochen, am 26. Mai, durften sie endlich wieder öffnen – das Verbot durch die Allgemeinverfügung wurde aufgehoben.

Abstände wären bei Essensausgabe in der Schanze unkontrollierbar

Es gab auch die Überlegung, während des Lockdowns vor dem Café eine Essensausgabe auf die Beine zu stellen, doch gerade in der Schanze wird es schnell eng. Wenn dann noch eine lange Schlange hinzukommt, ließen sich die Abstände nicht mehr kontrollieren, so die 36-Jährige. Nur die Duschen machten sie schon nach zwei Wochen wieder auf. „Das fehlte vielen am meisten“, sagt Beceral.

Die Essensausgabe erfolgt hinter Plexiglasscheiben, das Betreten des Cafés ist nur mit einem Mund-Nasen-Schutz erlaubt.

Die Essensausgabe erfolgt hinter Plexiglasscheiben, das Betreten des Cafés ist nur mit einem Mund-Nasen-Schutz erlaubt.

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Florian Quandt

Wo sonst 60 bis 70 Gäste gemütlich einen Kaffee trinken können, dürfen nach dem neuen Hygienekonzept nur noch insgesamt 16 Personen Platz nehmen – zwölf im Innen- und vier im Außenbereich. Eigentlich kann jeder so lange bleiben wie er möchte. Doch jetzt ist die Besuchszeit begrenzt. Jeder bekommt 30 Minuten, dann ist der nächste an der Reihe. „Die meisten halten sich von selbst an die Vorgaben“, sagt Beceral.

Hamburg: Jeder ist im Café Augenblicke willkommen

„Wir würden mit diesem Konzept alle bisherigen Gäste beköstigen können“, sagt die Sozialpädagogin. „Es kommen derzeit aber noch längst nicht alle.“ Viele seien noch immer unsicher und haben sich mit den im Lockdown angebotenen Alternativen, wie beispielsweise Einkaufshilfen, arrangiert. „Wir versuchen, mit allen in Kontakt zu bleiben“, sagt sie. Auch weiterhin wollen sie für all ihre Gäste da sein, ob vor Ort oder am Telefon.

„Es war wichtig, dass wir schnellstmöglich wieder aufgemacht haben“, sagt Beceral. Denn noch immer gilt: Jeder kann in das „Café Augenblicke“ kommen und für einen kleinen Obolus eine warme Mahlzeit genießen. Das Miteinander ist noch nicht wie vor der Pandemie, aber endlich sind die Begegnung und der soziale Kontakt, wenn auch mit Abstand, wieder möglich.

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