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  • Marathonläufer Amanal Petros hat seit Wochen keinen Kontakt mehr zu seiner Familie in Äthiopien.
  • Foto: dpa

Mutter und Schwestern: Deutschlands Marathon-Rekordläufer sucht seine Familie

Das Laufen ist für Amanal Petros derzeit nur Nebensache – und Ablenkung. Verzweifelt sucht Deutschlands neuer Marathon-Rekordhalter seine Mutter und seine beiden Schwestern, die in der äthiopischen Kriegsregion Tigray verschollen sind. Schon seit sieben Wochen hat der 25-Jährige keinen Kontakt mehr.

„Meine Familie ist ja ein Teil meines Lebens, da spüre ich auch große Schmerzen, ich mache mir große Sorgen. Es ist schlimm, was da passiert. Dort werden unschuldige Menschen getötet“, beklagt Petros.

Marathonläufer Petros vermisst Familie: Suche bedeutet großes Risiko

Die drei Frauen könnten längst im Sudan sein, in einem Flüchtlingslager. „Ich weiß es aber nicht. Die Flucht an sich ist ja schon ein Risiko“, sagt der junge Mann. „Und auch für mich wäre das Risiko, dahin zu fahren, einfach zu groß.“ Das Krisengebiet ist von der Außenwelt abgeschnitten, etwa 70.000 Äthiopier sollen schon ins Nachbarland Sudan geflüchtet sein. Petros hat das Rote Kreuz eingeschaltet, auch deutsche Freunde helfen ihm.

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Der in Eritrea geborene Petros wuchs in Äthiopien auf; im Januar 2012 kam er als Flüchtling aus Tigray nach Deutschland. Am 27. Oktober 2015 wurde er eingebürgert. Vor gut zwei Wochen verbesserte der Leichtathlet vom TV Wattenscheid 01 in Valencia den deutschen Marathon-Rekord um 75 Sekunden auf 2:07:18 Stunden. Die Normzeit für die Olympischen Spiele in Japan hatte Petros schon im vorigen Jahr erfüllt. (dpa/fbo)

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