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  • Auch die Weltmeister von 1990 erhalten künftig keine Ehrenkarten mehr vom DFB.
  • Foto: picture alliance/dpa

DFB streicht Ehrenkarten für Weltmeister: Aber (mindestens) einer pfeift drauf

Köln –

Ehrenkarten für Heim-Länderspiele und das DFB-Pokalfinale. Das war jahrelange Praxis beim DFB. Ehemalige Nationalspieler – und auch andere wichtige Personen des Zeitgeschehens – waren stets herzlich willkommen und durften gratis dabei sein. Damit ist jetzt Schluss. Die Alt-Stars und andere Promis erhalten künftig nur noch ein Vorkaufsrecht auf VIP-Tickets – immerhin gibt es noch 30 Prozent Rabatt.

Doch die Maßnahme stößt bei einigen 1990er Weltmeistern auf Unverständnis und sorgt für Unmut.

DFB reagiert auf Betriebsprüfung

Der DFB reagiert mit der neuen Linie offenbar auf eine Betriebsprüfung. Anschließende Beratungen mit externen Fachleuten hätten das Ziel gehabt „nachhaltig den Status der Gemeinnützigkeit zu sichern“, heißt es in einem dreiseitigen Schreiben, über das die Sport-Bild zuerst berichtete. Dieses ist unterzeichnet von Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge (49) und Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius (44).

Der Verband hatte demnach auch Bedenken wegen des Einsatzes von Geldern. Die Gretchenfrage: Werden diese satzungsgemäß, sprich zur Förderung des Fußballsports, verwendet oder dienen sie am Ende nicht doch eher einem wirtschaftlichen Zweck?

Jürgen Kohler: „Wir haben wohl ganz andere Probleme im Land“

Weltmeister Jürgen Kohler (54) erklärte, er empfinde das Schreiben als „scheinheilig.“ Denn: „Die Begründung ist für mich nicht schlüssig. Auch verbilligte Karten sind ein geldwerter Vorteil.“

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Auf EXPRESS-Nachfrage stellt Kohler jedoch auch mit Nachdruck klar, dass ihn dieses Thema aktuell nicht wirklich tangiere: „Wir haben wohl ganz andere Probleme im Land, deswegen hat das jetzt wirklich nicht erste Priorität. Ich hoffe, dass wir einen Weg finden werden, die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen, das ist nun wirklich wichtig. Ehrenkarten oder Rabatte sind gerade vollkommen uninteressant. Das können wir gerne mal erläutern, wenn es uns gelungen sein sollte, die Wogen etwas zu glätten und wir wissen, dass es den Menschen gut geht.“

Dem ist nichts hinzuzufügen.

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