Helene Fischers Mega-Tourstart in Hamburg: Im Rausch der Entertainment-Maschine
Helene, Hamburg, Halleluja! Der Startschuss für die Tour der Schlager–Gigantin ist gefallen – mit über 70 geplanten Konzerten der ganz große Helene-Rausch sozusagen. Nach fünf Jahren Pause zeigt Deutschlands Entertainment-Maschine: Es läuft immer noch alles wie geschmiert – und präsentiert knapp drei Stunden Spektakel, Emotionen und Effekte.
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Helene, Hamburg, Halleluja! Der Startschuss für die Tour der Schlager–Gigantin ist gefallen – mit über 70 geplanten Konzerten der ganz große Helene-Rausch sozusagen. Nach fünf Jahren Pause zeigt Deutschlands Entertainment-Maschine: Es läuft immer noch alles wie geschmiert – und präsentiert knapp drei Stunden Spektakel, Emotionen und Effekte.
Von der Decke schwebt die 38-jährige im kurzen Leder-Body um kurz nach 20 Uhr, gehüllt in einen roten Diamanten aus Stoff, zum Song „Von Null auf Hundert“ auf die Bühne. Plötzlich steht sie da. Der Über-Star, nach fünf Jahren Tournee-Pause wieder bei seinen Fans. Die Frau, der das Land seit Jahren zu Füßen liegt. Die Künstlerin, die den Schlager revolutionierte und die das Wort Bühnenstar neu interpretierte.
Auch beim ersten Konzert ihrer gigantischen Tour sitzt – wie zu erwarten – ausnahmslos alles. Jede Strähne, jeder Schritt, jeder Beat – und natürlich jeder Ton. Die Choreografie, die Bewegungen ihrer Tänzer:innen wie aus einem Guss. In fast drei Stunden singt sie sich durch die wichtigsten Songs ihrer Karriere („Herzbeben“, „Ich will immer wieder dieses Fieber spüren“, „Atemlos“) und zieht dabei alle Showeffekt-Register. An ihrer Seite: die Artist:innen des weltberühmtem Cirque du Soleil, die mal auf Reifen über die Bühne schweben, mal spektakulär auf Tüchern balancieren und Fischer dabei trotzdem nie die Show stehlen.
Helene Fischer startet „Rausch“-Tour in Hamburg
Die Entertainerin liefert volle Lotte ab, der Abend ein Mix aus Farben, Stimmungen, Akrobatik, Effekten: Beim Herzschmerzsong für Ex Florian Silbereisen („Volle Kraft voraus“) steht sie inmitten eines roten Tücher-Meers. Im beigen Body singt sie „Wunden“, steht dabei auf einer Schaukel. Springt, hängt kopfüber, ungesichert, trotzdem sitzt jeder Ton.
Ein bisschen Angst kriegt man da schon, wenn man an den Grund für den verspäteten Tourstart denkt: Fischer zog sich eine Rippenfraktur zu. Gleich zu Beginn beruhigt sie aber ihre Fans: „Macht euch keine Sorgen um mich, die Ärzte haben grünes Licht gegeben. Nichts hält mich jetzt mehr auf“ und zeigt auf ihre rechte Seite, die Rippe sei nun aber „wieder verheilt“.
Dann plötzlich Feuer. Wie eine Amazone steigt Fischer aus dem Bühnenboden, steigt in einen Feuerring und performt „Rausch“. In dem sind die 12.000 Hamburger Fischer-Fans zu diesem Zeitpunkt bereits, hängen an den Lippen der Entertainerin – und werden abermals Zeugen von ihrer gefühlt niemals endenden Wandelbarkeit. Denn wo Feuer ist, darf natürlich auch Wasser nicht fehlen. Im türkisfarbenen, kurzen Kleid singt sie später „Never be enough“ – mit glockenklarer, kraftvoller Musical-Stimme. Wasser kommt von der Decke und hüllt Fischer ein. Eben noch Feuer-Amazone plötzlich Meerjungfrau.
Schmacht-Höhepunkt: Helene und ihr Thomas am Trapez
„Never enough“, also dt. „Niemals genug“ sei ihr Motto, wie Fischer erzählt: „Auch ich fordere mich immer wieder heraus.“ Dann leitet sie über zum Schmacht-Höhepunkt des Abends – dem Moment, auf den wohl viele hier gewartet haben: Gemeinsam mit ihrem Freund, dem Akrobaten Thomas Seitl, schwebt sie am Trapez, durchs Wasser, eng umschlungen. Die Menge johlt und kreischt, das Paar wirkt zeitweise wie verschmolzen. Dazu schmettert sie „Hand in Hand“, einen sehr persönlichen Song, wie sie sagt. Vor allem eine Liebeserklärung an den muskelbepackten Mann da am Trapez.
Aber nicht nur für ihren Thomas hat die Entertainerin viel Liebe an diesem Abend – auch die Fans kriegen einiges ab. „Ich bin erfüllt von Liebe, hab euch so lange nicht gesehen“, haucht Fischer ins Mikro. „Endlich bin ich euch ganz nah.“ Gänsehaut-Moment: Als Fischer auf einer Bühne in der Hallen-Mitte „Luftballon“ singt. Eine Ballade über Verlust und Tod. „jeder hier hat sein Päcken zu tragen“, ist sie sicher.
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Dann wieder Cut und eine Minute später schwebt sie in Leder auf einer Leiter zu „Wann wachen wir auf“, teils nur an einer Hand, durch die Halle. Auch hier ist Partner Thomas an ihrer Seite. Fast zum Ende dann der Kracher „Atemlos“. Die Schlagerkönigin steht auf einer Art Gelenk-Bühnenkran, auf dem sie wieder einmal schwebt – „atemlos durch die Nacht“ eben. Auch wenn sie zwischendurch konstatiert: „Ich muss mich an vieles gewöhnen, ist ja alles ein paar Jahre her, also auch so konditionell“, davon merkt man nichts. Einmal Über-Star, immer Über-Star eben. Als Zugabe gibt es den Song „Blitz“ – und wieder Feuer. Dann aber wirklich zum letzten Mal.
Was bleibt nach solch einem Fischer-Abend, der zu Recht nicht als Konzert, sondern eher als Show-Feuerwerk auf Las Vegas-Niveau beschrieben werden kann? Für den einen Gänsehaut, für die andere vielleicht die pure Euphorie. Aber eines wohl in jedem Fall: Die Gewissheit, dass die Entertainment-Maschine Fischer auch nach Jahren noch perfekt läuft – und wohl noch eine ganze Zeit wie geschmiert weiter laufen wird.
Weitere Shows von Helene Fischer in der Barclays-Arena: 12., 14., 15., 16.4., 20 Uhr, Tickets hier für 69,90-281,50 Euro