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Ryyan Alshebl, der neue Bürgermeister von Ostelsheim
  • Ryyan Alshebl, der neue Bürgermeister von Ostelsheim
  • Foto: Christoph Schmidt/dpa

Er floh aus Syrien – jetzt ist er Bürgermeister in Schwaben

Von As-Suwaida nach Schwaben, vom Geflüchteten zum Gemeindevorsteher. Was für eine schöne Erfolgsgeschichte! 2015 floh Ryyan Alshebl aus Syrien, acht Jahre später ist er der Mann, dem die Ostelsheimer vertrauen: Der 29-Jährige ist der neue Bürgermeister des Örtchens in Baden-Württemberg.

Eine absolute Mehrheit der Einwohner findet: Ryyan ist der beste Rathauschef für uns! 55,41 Prozent wählten ihn. Der smarte Mann aus Syrien war als parteiunabhängiger Kandidat zur Wahl angetreten. Privat ist er aber Mitglied bei den Grünen. Und, wie waren seine Erfahrungen im Wahlkampf? „Überwiegend positiv“, sagt er.

Nach der Wahl fehlten dem neuen Bürgermeister die Worte: „Ich bin sprachlos“, sagte Alshebl. Als er den ersten „Schock“ über den glasklaren Sieg überwunden hatte, erklärte er: „Ostelsheim hat heute ein Zeichen für die ganze Bundesrepublik gesetzt, und zwar für Toleranz und Weltoffenheit“.

Seine Wahl sieht er als Zeichen für Toleranz und Weltoffenheit

Dann kündigte er an, erstmal zu feiern. Allerdings nicht zu lange – am Montag musste er schließlich wieder zum Dienst im Althengstetter Rathaus erscheinen. Bis er hochoffiziell Bürgermeister ist, dauert es noch ein bisschen, die Amtseinführung ist am 18. Juni.

Bis Ryyan Alshebl in Schwaben heimisch wurde, war es ein sehr weiter Weg: Mit 21 Jahren floh Alshebl aus seiner Heimatstadt as-Suwaida im Süden Syriens vor dem Bürgerkrieg. Seit sieben Jahren arbeitet er mittlerweile in der Verwaltung des Rathauses Althengstett. Als Bürgermeister hat Alshebl nun vor, ins nahe gelegene Ostelsheim im Landkreis Calw zu ziehen, sagte er.

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Alshebl ist wohl der erste syrische Bürgermeister im Südwesten. Laut Gemeindetag Baden-Württemberg gab es bisher keinen weiteren Bewerber mit syrischen Wurzeln um ein Bürgermeisteramt. Bei der Wahl am Sonntag setzte sich der 29-Jährige gegen die parteilosen Kandidaten Marco Strauß und Mathias Fey durch.

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