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Landung auf Rasen: Das könnte für Skispringer wie Pius Paschke bald übers ganze Jahr Realität werden.
  • Landung auf Rasen: Das könnte für Skispringer wie Pius Paschke bald übers ganze Jahr Realität werden.
  • Foto: imago/GEPA pictures

Skispringen in Dubai und Las Vegas? Verbandsdirektor hat irre Pläne

Die Kräfte schwinden, der letzte Schnee sowieso, doch die Skispringer machen einfach weiter: Während Biathleten, Rodler und Co. längst auf der faulen Haut liegen, finden am Wochenende erstmals in der Geschichte des Weltcups Wettkämpfe im April statt. „Die Akkus der Aktiven sind weitgehend leer“, sagt Bundestrainer Stefan Horngacher, doch die Premiere könnte der Vorbote einer kleinen Revolution sein.

Schon jetzt ist die Saison, die am Sonntag im slowenischen Planica endet, die längste der Geschichte. Anfang November fiel im polnischen Wisla der Startschuss – erstmals auf Matten, weil der Schnee fehlte. Dieser liegt nun auch in Planica nur noch auf den umliegenden Bergspitzen – und ein kläglicher Rest im Auslauf der Schanze.

Wegen des Klimawandels: Skisprung künftig auf Matten statt Schnee?

Genau das ist aber auch der große Vorteil des Skispringens in Zeiten des Klimawandels: Die Sportart kann mit wenig Schnee, im Zweifel sogar mit gar keinem auskommen. Deshalb gibt es Überlegungen, den Weltcup auf das ganze Jahr auszudehnen – warum also nicht gleich bis nach Dubai?

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DSV-Sportdirektor Horst Hüttel hat als ersten Schritt eine Vierschanzentournee im Sommer ins Spiel gebracht, um die bislang kaum beachtete Grand-Prix-Serie von Juli bis Oktober aufzuwerten. Hilfreich wäre es, „wenn die FIS sich dazu entschließen könnte, das Ganze Weltcup zu nennen“, sagte Hüttel dem Nachrichtenportal t-online: „Ob wir dann einen separaten Sommer- und einen separaten Winter-Weltcup haben, muss besprochen werden.“


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Gibt es künftig also zwölf Monate Skispringen am Stück? Das wäre dann doch ein bisschen viel, sagt Norwegens Nationaltrainer Alexander Stöckl und schlägt eine „Saison in Blöcken“ vor – auch im Winter gäbe es dann freie Wochenenden. Überhaupt findet der Österreicher ein Denken in der Kategorie „Wintersport“ veraltet. „Besser, wir nennen uns Extremsport“, sagte Stöckl der „SZ“.

Alexander Stöckl und Sandro Fertile träumen von Skispringen in Dubai und Las Vegas

In FIS-Renndirektor Sandro Pertile hat Stöckl einen ähnlich denkenden Gegenpart, auch dem Italiener gefällt die Idee vom Ganzjahressport. „Skispringen ist eine Show“, sagte Pertile Anfang März der slowenischen Tageszeitung „Dnevnik“, er träumt von einer mobilen Schanze, die überall auf der Welt aufgebaut werden kann. „In Dubai oder in Las Vegas anzutreten, wäre definitiv etwas, was das Skispringen dringend braucht“, so Pertile.

Noch aber sind das alles Visionen, auch in Planica wird am Wochenende auf Schnee gelandet. Das Wetter im „Tal der Schanzen“ wird allerdings wenig winterlich, zweistellige Temperaturen und Regen sind angesagt.

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Übrigens: Einmal hätte es um ein Haar schon einen Weltcup im April gegeben. Im heute slowakischen Strbske Pleso war für den 31. März 1991 ein Springen angesetzt, das aber kurzfristig abgesagt werden musste. Es schneite einfach zu stark. (aw/sid)

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