Bundesliga-Duelle und Aufnahmestopps: So läuft der Darts-Boom in Hamburg
Seitdem der Saarländer Gabriel Clemens Anfang Januar ins WM-Halbfinale einzog, ist Darts in aller Munde. Auch in Hamburg boomt das professionelle Pfeilewerfen. Die MOPO besuchte die Darter des SC Eilbek, die im Sommer in die Bundesliga aufgestiegen sind – und jetzt sogar einen Aufnahmestopp verhängen mussten, damit es vor der Scheibe nicht zu viel Gedränge gibt.
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Seitdem der Saarländer Gabriel Clemens Anfang Januar ins WM-Halbfinale einzog, ist Darts in aller Munde. Auch in Hamburg boomt das professionelle Pfeilewerfen. Die MOPO besuchte die Darter des SC Eilbek, die im Sommer in die Bundesliga aufgestiegen sind – und jetzt sogar einen Aufnahmestopp verhängen mussten, damit es vor der Scheibe nicht zu viel Gedränge gibt.
„Nach der WM sind viele Mails gekommen, ob Leute mal mittrainieren können“, berichtet Andreas Köhler, Mitbegründer und Leiter der Eilbeker Darts-Abteilung. Im November fanden die ersten Bundesliga-Heimspiele im Mundsburger Café Kö statt, wo eine Scheibe neben der anderen die Wände ziert. Nach der Hinrunde steht der Aufsteiger einen Punkt vorm ersten Abstiegsplatz, aber auch nur einen Punkt hinterm Einzug in die Meisterschafts-Playoffs – Darts ist ein ausgeglichener Sport, in dem es auf Kleinigkeiten ankommt.
Darts-Bundesliga: Aufsteiger SC Eilbek spielt gute Rolle
„Wir sind mehr auf Bundesliga-Niveau, als wir dachten“, sagt Nico Ziemann. Der 24-Jährige, der auch Trainer ist, bewirbt die niedrigen Einstiegshürden seines Sports: „Du kriegst unfassbar schnell Erfolgserlebnisse und entdeckst dann immer neue Facetten.“ Das geht offenbar vielen so, denn für die offenen Turniere im Café Kö musste Köhler die Teilnehmerzahl kürzlich auf 48 begrenzen: „Die Nachfrage ist schon sagenhaft. Viele Amateure freuen sich, wenn sie dort mal gegen einen richtig Guten spielen können.“
Zu denen gehört Thomas Richter. Der 42-Jährige war deutscher Jugendmeister, musste dann aber lange wegen „Dartitis“ aussetzen – ein auch unter Profis bekanntes Leiden, das einen den Pfeil nicht loslassen lässt. Seit anderthalb Jahren ist er wieder dabei, trainiert drei Tage die Woche und feilt an Equipment und Wurfstil: „Das ist ein bisschen wie die Suche nach dem heiligen Gral.“
Bundesliga-Spieler Worm: „Darts hat einen simplen Reiz“
Nach dem Training im Café Kö spielt Richter noch ein Einzel für den Darts Club Kirsche, der in der Hamburger Freizeitliga gegen Ach Watt Eimsbüttel antritt – Namen, die an die Kneipenherkunft des Sports erinnern. Richter wirft einen 180er, den Hattrick des Darts, muss sich aber strecken, um mit 3:2 Sätzen zu gewinnen. „Darts hat einen simplen Reiz: Du triffst oder du triffst nicht“, erzählt sein Bundesliga-Mitspieler Lukas Worm: „Jeder kann es spielen, aber es lässt sich auch fast bis ins Unendliche optimieren.“
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Der 29-Jährige hat auch die Eilbeker Trikots entworfen und bilanziert: „Während Corona haben viele sich eine Scheibe hingehängt. Es ist ein Darts-Boom erkennbar.“ Damit der auch anhält, sollten mehr Turniere stattfinden und Darts besser kommuniziert werden, finden die Eilbeker, deren achtköpfiges Bundesliga-Team vom Kö-Wirt Albrecht Fahrenwald und einer Brauerei unterstützt wird. „Unterstützung vom Verband gibt es kaum“, sagt Köhler: „Die Spieler müssen schon ziemlich in die eigene Tasche greifen.“