Auf offener Straße: Mann rammt Messer in Hals und Po von Ex-Freundin
Moussa J. (26) sitzt ruhig neben seinem Verteidiger. Es ist nicht der erste Prozess gegen ihn. Er wurde bereits wegen gefährlicher Körperverletzung gegen eine Frau verurteilt. Doch dieses Mal geht es um versuchten Mord. Das Vorgehen des mutmaßlichen Täters war dabei besonders heimtückisch und bestialisch.
Der Morgen des 21. Mai 2022: In Hamburg-Barmbek lauert J. seiner Ex-Freundin auf, so steht es in der Anklage. Zuvor hatte diese die Beziehung beendet. Sie arbeitet als Essenslieferantin und kommt gerade von einer Auslieferungstour.
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Moussa J. (26) sitzt ruhig neben seinem Verteidiger. Es ist nicht der erste Prozess gegen ihn. Er wurde bereits wegen gefährlicher Körperverletzung gegen eine Frau verurteilt. Doch dieses Mal geht es am Landgericht um versuchten Mord. Das Vorgehen des mutmaßlichen Täters war dabei besonders heimtückisch und bestialisch.
Anderthalb Jahre ist es her, dass Moussa J. zu zehn Monaten auf Bewährung verurteilt wurde. Damals ging es bei dem Prozess um gefährliche Körperverletzung, er hatte seiner damaligen Freundin ein Glasgefäß auf den Kopf geschlagen und sie mit mehreren Faustschlägen malträtiert. An diesem Montag sind die Vorwürfe gegen ihn wesentlich schwerer: es geht um versuchten Mord aus Heimtücke in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung.
Hamburg: Mann soll auf offener Straße auf Ex-Freundin eingestochen haben
Nachdem seine Freundin E. die Beziehung zu ihm beendet hatte, soll er ihr am Morgen des 21. Mai 2022 bei der Arbeit aufgelauert haben. So heißt es in der Anklage, die der Staatsanwalt verliest. Sie arbeitete als Essenslieferantin und sei gerade von einer Auslieferungstour zurück zur Flink-Filiale (Lieferservice) im Winterhuder Weg/Ecke Mozartstraße (Barmbek-Süd) gekommen, als Moussa J. sich auf sie stürzte.
Mit einem Messer soll der Somalier mehrfach auf sie eingestochen haben. Zwei Stiche versetzte er ihr direkt in den Hals. Bei seinem Versuch, ihr das Messer in den Hinterkopf zu rammen, wurde sie glücklicherweise durch ihren Fahrradhelm geschützt. Doch der Angeklagte erwischte sie noch ein weiteres Mal – und stach ihr in die rechte Gesäßhälfte. Vier Zentimeter tief seien die Wunden am Hals, zehn Zentimeter die am Po, sagt der Anwalt der Frau nach der Verhandlung. Das Opfer tritt als Nebenklägerin auf.
Prozess: Angeklagter will Erklärung abgeben
Bei der Tat soll der Angeklagte zwischen 2,7 bis 2,8 Promille gehabt haben, heißt es. Sein Opfer schaffte es, sich trotz der schweren Verletzungen in die Filiale des Lieferdienstes zu flüchten. Ihre Kollegen riefen die Polizei, die Moussa J. festnahmen. Er soll noch versucht haben, in die Filiale zu gelangen.
Verletzte Eitelkeit? Eifersucht? Femizid? Das genaue Motiv des Angeklagten ist bislang unklar. Am ersten Prozesstag sagte Moussa J. nichts, außer seinem Namen und Geburtsdatum. Sein Verteidiger kündigt jedoch an, dass sein Mandant beim nächsten Prozesstermin eine schriftliche Erklärung verlesen lassen will. Eine Exploration, also ein Gespräch mit Psychologen, habe er bislang abgelehnt.
Und wie geht es der Frau? Ihre körperlichen Verletzungen seien so gut wie möglich verheilt, doch die seelischen Verletzungen dürften weiter anhalten, sagt ihr Anwalt. Sie sei merklich „angespannt“.
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Der Prozess wird fortgesetzt.