Iranischer Ex-Ringer appelliert: Sportler müssen „Vorreiter der Revolution“ werden
Die Proteste gegen das iranische Regime halten an – weltweit gehen Menschen auf die Straßen und zeigen ihre Unterstützung. Der ehemalige iranische Ringer und Linken-Politiker Shoan Vaisi fordert nun, dass Sportler „Vorreiter“ bei den Protesten werden sollen.
Iranische Sportler können nach Meinung des ehemaligen Profiringers Shoan Vaisi eine führende Rolle in der iranischen Protestbewegung einnehmen. „Fälle wie Elnaz Rekabi haben eine große Symbolwirkung. Sportler sind Vorbilder für Millionen und können zusammen mit der Jugend so etwas wie Vorreiter der Revolution werden“, sagte der 32-Jährige.
Die Kletterin Rekabi war im Finale der Asienmeisterschaften in Seoul Mitte Oktober ohne das für die iranischen Sportlerinnen obligatorische Kopftuch angetreten. Sie wurde sie zu einer Heldin der Bewegung.
Iranische Proteste: Menschen weltweit auf der Straße
Vaisi war bis zu seiner Flucht nach Deutschland im Jahr 2011 Teil des iranischen Nationalteams. Heute ist er Politiker der Linken in Nordrhein-Westfalen und Mitglied im Rat der Stadt Essen.
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Seit mehr als sechs Wochen demonstrieren Tausende im Iran gegen den repressiven Kurs der iranischen Führung sowie das islamische Herrschaftssystem. Auslöser dieser Proteste ist der Tod der 22 Jahre alten iranischen Kurdin Mahsa Amini. Die Moralpolizei hatte sie festgenommen, weil sie gegen die islamischen Kleidungsvorschriften verstoßen haben soll. Die Frau starb am 16. September in Polizeigewahrsam.
Karimi und Mahdavikia solidarisch mit iranischen Protestierenden
Auch andere Sportgrößen solidarisieren sich mit den Protesten. Darunter sind ehemalige iranische Bundesligaprofis wie Ali Karimi (Bayern München, Schalke 04) und Mehdi Mahdavikia (Hamburger SV, Eintracht Frankfurt). (dpa/mp)
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