Interne Analyse: Das sind die Gründe für das HSV-Tief
Vier Pflichtspiele in Folge nicht gewonnen. Dabei elf Gegentore kassiert und nur drei Treffer selbst erzielt. Keine Frage, beim HSV läuft es aktuell nicht. Was aber sind die Gründe für das Tief? Die MOPO hat sich im Volkspark umgehört und ein paar Zahlen angeschaut.
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Vier Pflichtspiele in Folge nicht gewonnen. Dabei elf Gegentore kassiert und nur drei Treffer selbst erzielt. Keine Frage, beim HSV läuft es aktuell nicht. Was aber sind die Gründe für das Tief? Die MOPO hat sich im Volkspark umgehört und ein paar Zahlen angeschaut.
Sowohl Trainer Tim Walter als auch Sportvorstand Jonas Boldt hatten nach der jüngsten 2:3-Pleite gegen Magdeburg klare Worte gewählt und die Mannschaft öffentlich für ihr Auftreten kritisiert. Walter sprach unter anderem von einem teilweise „kläglichen Versagen“ in der Offensive, Boldt stellte die richtige Einstellung und Bereitschaft infrage. Auch intern bekamen die Spieler alles noch mal deutlich zu hören. Doch wo liegen konkret die Probleme?
HSV musste zuletzt häufig personell umstellen
Dass Walter zuletzt durch Sperren oder Verletzungen gezwungen war, gleich einige personelle Veränderungen vorzunehmen, und Leistungsträger wie Robert Glatzel oder Sebastian Schonlau nicht adäquat ersetzt werden konnten, steht außer Frage. Auch, dass der HSV zuletzt eher Pech mit Schiedsrichterentscheidungen hatte, ist kein Geheimnis. Komplett zu erklären ist damit der Negativ-Trend jedoch nicht. Vielmehr stehen da zwei andere zentrale Gründe im Vordergrund.
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Es ist nicht so lange her, da überzeugte der HSV auf dem Platz durch einen engagierten Kampf und eine große Geschlossenheit gerade im Spiel gegen den Ball. Es gab viele knappe Siege, doch purer Zufall waren diese keineswegs, weil die Hamburger das Spiel vor allem aufgrund einer überzeugenden Verteidigung komplett im Griff hatten. „Das ist die Basis für den Erfolg“, heißt es im Volkspark. Und genau diese Basis war zuletzt viel zu wackelig, weil als Team einfach nicht mehr gut verteidigt wurde.
Das zweite große HSV-Problem liegt direkt vor dem Tor des Gegners. Und das ist in dieser Saison auch nicht erst in den vergangenen vier sieglosen Spielen zu sehen gewesen. Nur 19 Treffer haben die Hamburger an den ersten 13 Spieltagen erzielt. Gleich acht Zweitligisten haben schon mehr Tore auf dem Konto. Dabei ist der Aufwand in der HSV-Offensive gewaltig.
HSV: Glatzel, Kittel & Co. haben schwache Schussquote
Das Team von Tim Walter sorgt in der Zweiten Liga für die meisten Flanken (188) und steht auch bei den Torschüssen (202) auf Rang drei. Der große Haken an der Nummer: Nur etwa jeder zehnte Schuss führt zum Erfolg. Mit dieser Quote liegen die Hamburger nur auf Platz 14. Besonders auffällig: Weit mehr als die Hälfte aller Torschüsse des HSV gingen nicht mal direkt auf das Tor des Gegners, sondern verfehlten das Ziel. Allein Robert Glatzel, Sonny Kittel und Ludovit Reis haben in dieser Saison schon zusammen für 94 Torschüsse gesorgt, doch bei 57 Versuchen musste der gegnerische Torwart nicht mal eingreifen, weil die Bälle direkt am Kasten vorbeiflogen.
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Zu wenig Entschlossenheit in der Abwehr und im Spiel gegen den Ball, dazu eine ziemlich schwache Effizienz bei eigenen Chancen – für den HSV sind das die Hauptgründe für die aktuelle Sieglos-Serie. Beides lässt sich verändern, davon ist man im Volkspark überzeugt. Die Botschaft, dass das schnell passieren sollte, hat die Mannschaft nun erhalten. Die entsprechende Antwort wird am kommenden Sonntag in Paderborn auf dem Platz erwartet.