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Im Griff: In der vergangenen Saison gab es für Kreisläufer Niklas Weller (M.) und den HSVH gegen Kiel zwei klare Niederlagen.
  • Im Griff: In der vergangenen Saison gab es für Kreisläufer Niklas Weller (l., gegen Patrick Wiencek) und den HSVH gegen Kiel zwei klare Niederlagen.
  • Foto: WITTERS

Kopfsache Kiel: Wie der HSVH gegen den großen THW eine Chance hat

Ein Spiel, in dem man nicht verlieren kann. Das klingt verlockend. Hamburgs Handballer reisen als klarer Außenseiter zum Nord-Duell bei Rekordmeister THW Kiel am Sonntag. Eine Niederlage wäre das Normalste der Welt und ohne negative Konsequenzen, alles andere fiele in die Kategorie Sensation. Wer in Kiel dem schwarz-weißen Starensemble und 10.000 Fans widerstehen und sogar etwas holen will, der muss nicht nur spielerisch, taktisch und körperlich voll da sein, sondern auch mental. Für eine Überraschung muss der Kopf mitspielen – und auch der Gegner.

Von einer „Mission Impossible“ will Torsten Jansen vor dem Duell in der Wunderino Arena (16.05 Uhr, live bei Sky) nichts wissen. „Unmöglich ist in dieser Liga schon mal gar nichts“, sagt der Trainer des HSVH im Gespräch mit der MOPO. 

An der eindeutigen Rollenverteilung, in der der noch verlustpunktfreie und seit Jahrzehnten enorm heimstarke Spitzenreiter klarer Favorit ist, gibt es dennoch nichts herumzudeuteln. Auch deshalb blickt der Coach dem Spiel „recht entspannt entgegen“.

HSVH will gegen den THW besser mithalten

Nach zwei deutlichen Niederlagen gegen den THW in ihrer Premierensaison in Liga eins (23:32, 22:29) sind die Hamburger auch gar nicht in der Position, verbal große Erwartungen zu wecken oder Kampfansagen in Richtung Kiel zu schicken. 

Es gilt, auf großer Bühne abzuliefern. Im Rahmen der eigenen Möglichkeiten. „Wir wollen uns besser verkaufen und länger mithalten als in den bisherigen Partien gegen den THW“, sagt Jansen. „Wir müssen unser Ding machen und wollen zeigen, dass wir uns gesteigert haben.“

Kapitän Niklas Weller sieht den Druck allein beim THW. „Wir haben in Kiel absolut gar nichts zu verlieren. Wir haben null Druck, 6:4 Punkte auf dem Konto. Wir können befreit aufspielen.“

HSVH-Trainer Jansen weiß, wie schwierig es beim THW Kiel ist

Leichter gesagt als getan. „In Kiel zu spielen, ist immer etwas Besonderes“, weiß Jansen. Als Spieler möchte man es dann auch besonders gut machen. Das kann vor der großen Kulisse schnell in Übermotivation kippen und zu Fehlern oder einer Verkrampfung führen. „Es ist nicht einfach, mental die richtige Mischung zu finden aus dem totalen Fokus und der nötigen Lockerheit“, so Jansen. Heiß sein und zugleich kühlen Kopf behalten.

Sind mentale Tricks nötig? „Vielleicht muss man es mal aus den Köpfen bekommen, dass es der THW mit seiner über Jahrzehnte erarbeiteten Siegermentalität ist, gegen den man spielt“, meint Jansen. „Da darf man sich nicht einschüchtern lassen. Die Kieler sind ja auch nur Menschen.“ Aber als solche eben auch herausragende Handballer.

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Einen THW in Bestform wird der HSVH nicht schlagen können. Sollten die Gastgeber jedoch nicht ihren besten Tag haben und den Gegner trotz anderslautender Beteuerungen doch ein klein wenig unterschätzen, dann wollen die Hamburger ihre Chance nutzen und zuschlagen. Dafür muss bei Weller & Co. alles passen. Auch im Kopf. 

„Ich hoffe“, sagt Jansen, „dass wir unser Selbstvertrauen, das wir uns in den letzten Spielen erarbeitet haben, aufs Parkett kriegen.“ Sie werden es brauchen, jedes Prozent.

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