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Russland Kasachstan Krieg Mobilmachung
  • Russische Bürger warten in einem Behördenzentrum, um eine persönliche Identifikationsnummer für Kasachstan zu erhalten.
  • Foto: picture alliance/dpa/NUR.KZ | Vladimir Tretyakov

Zehntausende Russen verlassen das Land – Militär rekrutiert direkt an der Grenze

Zehntausende Russen haben seit der Teilmobilmachung des russischen Militärs vor knapp einer Woche das Land verlassen. Allein nach Kasachstan seien seit dem 21. September rund 98.000 russische Staatsbürger eingereist, teilte die Migrationsbehörde des kasachischen Innenministeriums am Dienstag mit.

Mehr als 8000 Russen erhielten demnach eine persönliche Identifikationsnummer, die Voraussetzung für eine Registrierung und die Eröffnung von Bankkonten in dem zentralasiatischen Land ist. Seit Anfang April hätten bereits mehr als 93 000 russische Staatsbürger Identifikationsnummern und mehr als 4000 eine Aufenthaltserlaubnis für Kasachstan bekommen. Russland hatte am 24. Februar den Angriffskrieg gegen die Ukraine begonnen.

Russlands Präsident Wladimir Putin will rund 300.000 Reservisten einziehen lassen, um nach den Niederlagen der russischen Armee in der Ukraine die besetzten Gebiete zu halten. Er hatte deshalb am vergangenen Mittwoch eine Teilmobilmachung angeordnet, was bei vielen Russen Panik auslöste.

Zehntausende Russen seit Teilmobilmachung geflohen

Der kasachische Präsident Kassym-Schomart Tokajew hatte erklärt, dass alle Russen aufgenommen würden. Innenminister Marat Achmetdschanow betonte am Dienstag zugleich, dass russische Kriegsdienstverweigerer, nach denen gefahndet werde, ausgeliefert werden müssten.

Auch nach Georgien versuchten Tausende Russen zu gelangen. An der Grenze südlich von Wladikawkas stauten sich nach Angaben der regionalen Behörden am Dienstag rund 5500 Fahrzeuge, darunter etwa 3600 Personenwagen.

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Das Innenministerium der russischen Teilrepublik Nordossetien erlaubte den Menschen zwar grundsätzlich, die Grenze nach Georgien zu Fuß zu überqueren. Auf nordossetischer Seite hat unterdessen aber auch eine operative Rekrutierungsgruppe, zu der Militärvertreter gehören, die Arbeit aufgenommen. Diese kontrolliert nach Angaben der Staatsagentur Tass, ob Ausreisende wehrpflichtig seien und stelle in dem Fall direkt eine Vorladung aus. (mp/dpa)

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