Hitze und Trockenheit in Hamburg: Soll man Straßenbäume jetzt gießen?

Die Hamburger sind stolz auf ihre grüne Stadt und lieben ihre Bäume. Aber: Viele davon lassen in der aktuellen Trockenheit ihre Blätter hängen. Soll man die Straßenbäume nun gießen? Die MOPO hat bei der Umweltbehörde nachgefragt und beantwortet die wichtigsten Fragen rund um unsere schönen und wichtigen Bäume am Straßenrand.

Wie ist es um Hamburgs Straßen­bäume aktuell bestellt?

Sie haben mit der Trockenheit zu kämpfen, aber die älteren Bäume haben da so ihre Strategien entwickelt, um der Hitze zu trotzen. So können die Bäume ihre Spaltöffnungen schließen, um die Verdunstung zu minimieren. Außerdem rollen sie ihre Blätter ein, drehen die behaarte Blattunterseite nach oben oder werfen Laub ab – alles um Verdunstung und Wasserbedarf zu senken.

Soll man Straßenbäume gießen?

Das ist laut Umweltbehörde unsinnig. Hamburgs älterer Baumbestand verfügt über sehr tiefgehende Wurzeln, die den Wasserbedarf decken. Gießwasser würde die Wurzeln gar nicht erreichen. Das Auffüllen der Bodenwasservorräte in der Tiefe durch künstliche Bewässerung ist zudem nicht möglich. Nur langanhaltende ergiebige Niederschläge haben hier einen Effekt.

Dieser ausgewachsene Baum an der Harkortstraße (Altona) braucht kein Gießwasser. Patrick Sun

Und wie steht es um neugepflanzte Jungbäume?

Die werden meist von den Gartenbaubetrieben, die sie gepflanzt haben, drei Jahre lang gewässert. Doch wenn der Mini-Baum vor Ihrer Haustür die Blätter hängen lässt, kann er durchaus eine Wasserspende vertragen, und zwar am besten Brauch- oder Brunnenwasser, um Trinkwasser zu sparen.

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Wie viel Liter sollten es pro Baum sein?

Optimal sind einmal die Woche morgens und abends 80 bis 100 Liter. Aber bitte in der Trockenphase dann regelmäßig gießen. Sonst bildet der Baum, angelockt vom Gießwasser, Feinwurzeln an der Oberfläche. Die sterben dann schnell wieder ab, wenn die Wassergabe ausbleibt.