Mega-Demo am Wochenende: Das müssen Sie über den CSD in Hamburg wissen
Zur CSD-Demo am 6. August rechnet der Verein Hamburg Pride mit mehr als 250.000 Menschen auf den Straßen – mehr als je zuvor. Auch der Demo-Zug wird länger sein als je zuvor: Noch nie haben sich so viele Gruppen – insgesamt 82, davon 30 Trucks – angemeldet. Sven Lehmann, der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, wird auf der Abschlusskundgebung erwartet.
Die Co-Vorsitzenden Nicole Schaening und Christoph Kahrmann erklären: „Wir spüren in der Community nach zwei Jahren Einschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie und Fahrrad-Demos eine große Sehnsucht nach dem regulären CSD, d.h. wieder sichtbarer in der Stadt zu sein, aber auch die Möglichkeit zu haben, sich zu vernetzen, Erfahrungen auszutauschen, für unsere Rechte gemeinsam auf die Straße zu gehen und mit aller Kraft auf allgegenwärtige Probleme wie Diskriminierung und Gewalt gegenüber LGBTIQ+ hinzuweisen.“
CSD 2022 in Hamburg: Um 12 Uhr geht es los
Die CSD-Demo startet am 6. August gegen 12 Uhr an der Langen Reihe/ Ecke Schmilinskystraße. Die Route führt gut 4 Kilometer durch die Stadt über die Kirchenallee, Steinstraße, Speersort, Mönckebergstraße, Glockengießerwall und Lombardsbrücke zum Neuen Jungfernstieg/ Ecke Jungfernstieg (siehe Routen-Grafik). Mehrere Dutzend ehrenamtliche Demohelfer:innen und mehr als 300 Ordner:innen werden den CSD organisatorisch unterstützen.
Die Lange Reihe wird ab 9 Uhr gesperrt. Unter den 82 Gruppen, die sich für de Demo angemeldet haben, finden sich zahlreiche LGBTIQ+-Initiativen, darunter das Lesbennetzwerk Hamburg und der Queer Refugees Support Hamburg, Vereine wie St. Pauli und politische Parteien. Ziel des CSD ist es auch, verschiedene Bevölkerungsteile zusammenzubringen, einen Austausch zwischen der heterosexuellen Mehrheitsgesellschaft und der LGBTIQ+-Community zu ermöglichen, sei es auf der Demo oder dem CSD-Straßenfest.
CSD-Motto: „Auf die Straße! Vielfalt statt Gewalt!“
Das CSD-Motto lautet dieses Jahr „Auf die Straße! Vielfalt statt Gewalt“ und nimmt Bezug auf die zunehmende Gewalt gegenüber queeren Menschen. Bundesweit wurden 2021 mehr als 1000 Straftaten von Hasskriminalität gegenüber Menschen der queeren Community polizeilich gemeldet, in Hamburg waren es 67 – mehr als doppelt so viele wie im Jahr zuvor.
Die Co-Vorsitzenden Nicole Schaening und Christoph Kahrmann erklären: „Die zunehmende Gewalt gegenüber queeren Menschen bestürzt uns sehr. Die queere Community kann sich auch in Hamburg auf offener Straße längst nicht immer sicher fühlen und wir sind nicht bereit, diese Entwicklung hinzunehmen. Wir fordern von der Politik endlich mehr Maßnahmen, um LGBTIQ+ vor Hass und Gewalt zu schützen.“
Zur Demo werden unter anderem Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) erwartet, Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) sowie Sven Lehmann, der Queer-Beauftragte der Bundesregierung. Letzterer wird um 17 Uhr, zum Abschluss der Demo, eine Rede auf der CSD-Bühne am Jungfernstieg halten und damit die politische Bedeutung der Demo unterstreichen. Zu den weiteren Programmpunkten gehören Reden von Vertreter der Kampagne „Liebe kennt keine Pause“ gegen Homophobie im Fußball-WM-Austragungsland Katar sowie von Vertreter*innen der LGBTIQ+-Communitys aus Oslo und aus Belgrad, wo im Oktober der Europride stattfinden wird.
Dreitägiges Straßenfest beim CSD
Bereits am 5. August beginnt um 11 Uhr das dreitägige CSD-Straßenfest: Rund um die Binnenalster werden eine große Bühne, Infostände der Hamburger LGBTIQ+-Community, Musikinseln und Gastronomie aufgebaut. Zu den musikalischen Höhepunkten gehören die Auftritte von Jasmin Wagner aka Blümchen am 5. August um 20.15 Uhr und der amerikanischen LGBTIQ+-Ikone Kat Graham am 5. August um 21.15 Uhr. Öffnungszeiten des Straßenfestes: 5./6. August 11-24 Uhr, 7. August 11-22 Uhr.
Das CSD-Finale findet mit dem Pink Pauli Festival auf St. Pauli statt, der größten CSD-Abschlussparty, die es bislang in Hamburg gab. 15 Locations versammeln alle namhaften Partyveranstalter, DJs, Künstler, Drag Queens und Influencer der Hamburger Szene auf dem Kiez. Das Party-Festival findet u.a. mit Unterstützung der Macher von der WunderBar, Pink Inc. und Pop The Floor statt. Zu den beteiligten Clubs zählen das Docks, Schmidts Tivoli, der Sommersalon und die WunderBar.
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Informationen zu einzelnen Veranstaltungen finden Sie auf der Homepage www.hamburg-pride.de. (mp)
