Hamburger haben das schönste E-Moped der Welt gebaut: „Alle gucken einen an“
Es sieht extrem schick aus, macht abgefahrene Sounds und geht ab wie ’ne Rakete: Zwei Hamburger haben das vielleicht schönste Elektro-Moped der Welt gebaut – jetzt startet der Verkauf. Die MOPO hat eine Proberunde gedreht.
Ich stehe an der Ampel und alle gucken mich irritiert an. Aus dem „Auspuff“ meines Mini-Motorrads kommt kein Geknattere, sondern ein Herzklopf-Beat. Pock-pock, pock-pock, dann ein Warp-Sound wie bei Star Wars – und ich zische überraschend schnell davon.
„Kürzlich stand ich am Jungfernstieg, alle haben mich angeguckt. Neben mir ein glänzender Aston Martin. Aber den hat niemand beachtet“, sagt Marvin Rau (28) mit einem Schmunzeln über sein Baby, das Metorbike.
Made in Hamburg: Das Metorbike sieht einfach gut aus
- Deutsch (Deutschland)
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Es sieht extrem schick aus, macht abgefahrene Sounds und geht ab wie ’ne Rakete: Zwei Hamburger haben das vielleicht schönste Elektro-Moped der Welt gebaut – jetzt startet der Verkauf. Die MOPO hat eine Proberunde gedreht.
Ich stehe an der Ampel und alle gucken mich irritiert an. Aus dem „Auspuff“ meines Mini-Motorrads kommt kein Geknattere, sondern ein Herzklopf-Beat. Pock-pock, pock-pock, dann ein Warp-Sound wie bei Star Wars – und ich zische überraschend schnell davon.
„Kürzlich stand ich am Jungfernstieg, alle haben mich angeguckt. Neben mir ein glänzender Aston Martin. Aber den hat niemand beachtet“, sagt Marvin Rau (28) mit einem Schmunzeln über sein Baby, das Metorbike.
Made in Hamburg: Das Metorbike sieht einfach gut aus
Das sieht als erstes einmal ziemlich gut aus: Da, wo sonst ein Tank sitzt, ist der (herausnehmbare) Akku in einer glänzenden Carbonverpackung untergebracht. Der Ledersitz ist handgefertigt, dahinter ein Höcker aus geöltem Teak. Die Blinker sind dezent versteckt, das Cockpit aufgeräumt, „Zylinderrippen“ kühlen die Motorelektronik, die „Zündkerze“ ist der Stromstecker. Und was aussieht wie ein Auspuff, ist in Wahrheit ein Lautsprecher mit ordentlich Wumms, der das schicke Gefährt je nach Wunsch wie ein Raumschiff oder eine Rennmaschine klingen lässt.
Vorbild: Die Café-Racer der 60er Jahre. Mit einem Unterschied: „Alles ist vernetzt, alles auf neuestem Stand“, sagt Rau stolz. Bis zu 9,5 PS stehen zur Verfügung, an der Ampel spurtet das kleine Gefährt los, nach 3 bis 4 Sekunden hat man die Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h erreicht, die Reichweite liegt bei rund 60 Kilometern. Für die Stadt das perfekte Spaßmobil, das jeder mit Pkw-Führerschein fahren kann.
„Wollten einfach eine coole Maschine bauen“
„Wir sind selbst Motorradfahrer und wollten einfach eine coole Maschine bauen“, sagt Raus Partner Michael Szpitalny (27) zur Ursprungsidee. „Die große Schwierigkeit war, den ersten Prototypen zu bauen. Das war unendlich viel Arbeit. Wir haben alles selber gemacht, uns viel beigebracht. Motorgehäuse fräsen, Holz hobeln, Leder nähen, Platinen löten, Teile lackieren.“ Mittlerweile haben sie ein Netzwerk aus kleinen regionalen Betrieben, die bei der Produktion mithelfen.
Kennengelernt haben die zwei sich als Teenager in der Schule, studierten später in Braunschweig und Hamburg Elektrotechnik, Fahrzeugbau und Elektromobilität. Geschraubt wurde in Opas alter Tischlerwerkstatt, nach drei Jahren war der Prototyp fertig.
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Als Rahmen dienen derzeit noch alte Moped-Modelle der 80er Jahre (Puch AX40), von denen die Freunde 50 bei Ebay zusammengekauft haben. Eine eigenes Modell ist gerade in der Entwicklung, genauso wie eine leistungsstärkere Version, die der 125er-Klasse entsprechen, aber vor allem in der Beschleunigung deutlich mehr Power als Benzinmodelle haben soll. Auch die Gabel ist ein wiederverwertetes Aprilia-Exemplar, die Akkus stammen aus recycelten Autobatterien. Regional und nachhaltig produzieren, das ist ihr Anspruch.
Und natürlich das Design. Derzeit ist das, gerade wegen der Kleinserienproduktion, noch recht teuer. Ab 12.000 Euro gibt es die 50 limitierten Maschinen, bei größeren Stückzahlen soll der Preis sinken. „Wir wollen was Exklusives, was Schickes – aber das Ziel ist, unter 10.000 Euro zu landen. Doch das ist in Opas Werkstatt nicht machbar.“ Das Potenzial für mehr haben die Elektroflitzer definitiv.
Infos: www.metorbike.de