Hamburger mit irrer Sammelleidenschaft: Wozu braucht man so viele Telefone?
„Kein Anschluss unter dieser Nummer …“: Das gibt es bei Dirk Rothe nie, denn irgendeines seiner etwa 50 Telefone (so genau weiß das der 64-Jährige nicht) geht immer. Der Experte für moderne IT aus Langenhorn hat Riesenspaß an alter Technik und gibt für seltene Exemplare schon mal vierstellige Beträge aus.
Wie so oft bei manischen Sammlern begann alles mit einer Kindheitserinnerung. In Rothes Elternhaus stand seit 1962 ein formschönes elfenbeinfarbenes Wählscheiben-Telefon, welches den kleinen Dirk irgendwie fasziniert haben muss.
- Deutsch (Deutschland)
MOPO+ Abo
für 1,00 €Jetzt sichern!Neukunden lesen die ersten 4 Wochen für nur 1 €!Unbeschränkter ZugangWeniger Werbung
Danach nur 7,90 € alle 4 Wochen
Wenn Sie E-Paper Kunde sind, betrifft diese Änderung Sie nicht.
„Kein Anschluss unter dieser Nummer …“: Das gibt es bei Dirk Rothe nie, denn irgendeines seiner etwa 50 Telefone (so genau weiß das der 64-Jährige nicht) geht immer. Der Experte für moderne IT aus Langenhorn hat Riesenspaß an alter Technik und gibt für seltene Exemplare schon mal vierstellige Beträge aus.
Wie so oft bei manischen Sammlern begann alles mit einer Kindheitserinnerung. In Rothes Elternhaus stand seit 1962 ein formschönes elfenbeinfarbenes Wählscheiben-Telefon, welches den kleinen Dirk irgendwie fasziniert haben muss.
Hamburger mit irrer Sammelleidenschaft: Wozu braucht man so viele Telefone?
Der Nachfolger hatte dann zwar immer noch eine Wählscheibe, sah aber eher langweilig aus und war mausgrau. Wie auch immer – vom Sammelfieber gepackt, zieht Dirk Rothe nun schon seit Jahrzehnten über die Flohmärkte und ist vor allem auf der Jagd nach frühen Geräten aus Holz.
„Faszinierend, was damals vor mehr als 100 Jahren bei Telefonen verwendet wurde“, erzählt Rothe. „Poliertes Nussbaumholz, Messing, Eisen, ja selbst Gold und Platin.“ Noch bis in die 1930er Jahre dominierte Holz bei den Geräten, dann kam zunächst der empfindliche Kunststoff Bakelit.
Das wertvollste Telefon in Roths Sammlung ist das Modell „M86“ der kaiserlichen Reichstelegraphenverwaltung aus dem Jahr 1886. Stolze 5000 Euro hat Rothe einem Dresdner Sammler dafür bezahlt. Das Gerät stammt aus der Frühzeit der Telefonie.
Im Alltag funktionierende Geräte gibt es erst seit etwa 1877. Von 1880 ist ein Hörer der Berliner Firma Siemens & Halske. Den hat Roth via Ebay aus Russland bezogen. Das extrem seltene Sammlerstück kostete 3000 Euro.
Das könnte Sie auch interessieren: Das sind Hamburgs beste Flohmärkte
Mit 150 Euro deutlich billiger war dagegen die honiggelbe Telefonzelle, die im Garten von Rothes Reihenhauses steht. Der dazu passende Münzapparat von 1957 verschlang weitere 300 Euro. Dazu kam, dass die massive Telefonzelle einen Betonsockel benötigte.