Darum macht die Gladbach-Rückkehr von Lucien Favre Sinn
Borussia Mönchengladbach sucht einen Nachfolger für den entlassenen Adi Hütter. Nach Informationen der „Bild“ steht nun mit Lucien Favre ein alter Bekannter vor seiner zweiten Trainer-Amtszeit bei Borussia Mönchengladbach und soll bereits am Sonntag vorgestellt werden. Von 2011 bis 2015 war er mit der Elf vom Niederrhein bereits sehr erfolgreich. Eine Rückhol-Aktion wird häufig skeptisch bewertet. In Gladbach könnte sie Sinn machen, birgt aber auch ein Risiko.
61 Gegentore kassierte die Borussia in den 34 Bundesliga-Spielen der abgelaufenen Saison. Für ein Team mit den Ansprüchen der Borussia sind das viel zu viele. Nur Absteiger SpVgg Greuther Fürth und Hertha BSC kassierten mehr Treffer.
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Favre hat bereits gezeigt, dass er Mannschaften defensiv stabilisieren kann – auch in Mönchengladbach. Nachdem er die Borussia im Februar 2011 übernommen hatte, musste die zuvor hinten anfällige und bereits als sicherer Absteiger geltende Mannschaft bis zum Ende der Saison nie mehr als zwei Gegentore in einer Partie hinnehmen. Zuvor hatte sie unter anderem 0:7 beim VfB Stuttgart und 0:4 gegen Eintracht Frankfurt verloren.
Borussia Mönchengladbach: Lucien Favre steht vor Rückkehr
Neben einer anfälligen Defensive war den Fohlen in der abgelaufenen Spielzeit vor allem ein Fremdeln mit Hütters System anzumerken. Mit der auf Pressing und schnelle Balleroberungen ausgerichteten Spielidee des Österreichers kamen die Gladbacher Profis über weite Strecken der Saison nicht gut klar.
Favre hatte bei seinem ersten Engagement in Mönchengladbach einen anderen, von Ballbesitz geprägten Spielstil geprägt. Gut möglich, dass er mit dieser Idee vom Fußball bei den Borussen auch diesmal besser ankommt.
Favre soll bei den Fohlen auf den Nachwuchs setzen
Zudem steht bei den Gladbachern steht ein Umbruch bevor. Nationalspieler Matthias Ginter steht bereits als Abgang zum SC Freiburg fest. Denis Zakaria wechselte bereits im Winter zu Juventus Turin und weitere Stammspieler stehen vor dem Absprung.
Die Gladbacher wollen wieder verstärkt auf den eigenen Nachwuchs setzen und noch mehr junge Spieler in das Bundesliga-Team einbauen. Gerade leistungswillige Jungprofis könnten von Favre profitieren. Der Schweizer ist dafür bekannt, junge Spieler und Teams besser zu machen und ihnen wichtige Details beizubringen. Bereits mehrere Ex-Spieler Favres schwärmten öffentlich davon.
Favre in Gladbach: Erste Amtszeit endete unglücklich
Favre ist ein Perfektionist und geht auch mit sich selbst sehr kritisch um. Welche Auswirkungen das haben kann, erfuhr die Borussia bereits im September 2015. Nach sechs Pflichtspielniederlagen zu Saisonbeginn glaubten die Entscheider bei der Borussia noch an Favre, der aber nicht mehr an sich selbst.
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An den Verantwortlichen um den damaligen Sportchef Max Eberl vorbei erklärte Favre seine Mission öffentlich für beendet und verließ den Klub. Die Erfahrungen aus jener Zeit trüben den Blick auf Favres Erfolge kaum noch. Eine Warnung sind sie dennoch. (dpa/pfe)
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