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  • Das Heimstadion des FC Ternopil und des FC Nyva Ternopil wurde nach Roman Shukhevych benannt.
  • Foto: imago images/PA Images

Beteiligung am Holocaust: Stadion nach Nazi-Unterstützer benannt – FIFA eingeschaltet

Für manche Ukrainer war er ein Unabhängigkeits-Held, für den Rest der Welt ein Unterstützer des Nationalsozialismus. Nun wurde Anfang März ein Stadion nach Roman Shukhevych benannt. Viele Menschen sind darüber empört und beschwerten sich in einem Brief bei FIFA-Boss Gianni Infantino.

Das Simon-Wiesenthal-Zentrum fordert die Umbenennung des nach dem Nazi-Kollaborateur benannten Stadions in der Ukraine und hat den Weltverband FIFA zum Handeln aufgefordert. In dem Brief an Infantino hieß es: „Wir erwarten, dass Sie darauf bestehen, dass der Ukrainische Fußballverband UAF Spiele in dem Stadion ablehnt, bis es im Sinne der FIFA-Statuten umbenannt ist.“ Das teilte die Organisation am Mittwoch mit. Infantino solle das Thema auf die Agenda des FIFA-Kongresses im Mai setzen.

FIFA: Stadion nach Nazi-Unterstützer umbenannt – Umbenennung gefordert

Das Stadion in der westukrainischen Gebietshauptstadt Ternopil wurde Anfang März nach Shukhevych benannt. In der Ukraine wird der Nationalist auf staatlicher Ebene als Kämpfer für die Unabhängigkeit des Landes verehrt. 1941 beteiligte sich seine aus Ukrainern bestehende Einheit am deutschen Einmarsch in die Sowjetunion. Dabei wurde sie zur Partisanenbekämpfung im heutigen Belarus (Weißrussland) eingesetzt.

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Eine Beteiligung am Holocaust gilt als sehr wahrscheinlich. Später war Shukhevych auch ein Kommandeur westukrainischer nationalistischer Partisanen. Diese führten 1943 ethnische Säuberungen in deutsch-besetzten Gebieten durch, bei denen mehrere Zehntausend Polen getötet wurden. (dpa/abin)  

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