„Peinlichstes Spiel meiner Karriere“: HSV Hamburg verliert nach desolatem Auftritt
Mit einer unterirdischen Leistung haben Hamburgs Handballer den angestrebten vorentscheidenden Sieg im Kampf um den Klassenerhalt verpasst und ihre Fans vergrault. Im Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten Balingen setzte es eine verdiente 29:34 (13:19)-Niederlage, die angesichts einer desaströsen ersten Halbzeit eine totale Blamage war. Der Image-Schaden ist groß.
Als die 60 Minuten endlich vorbei waren – für den HSV Hamburg eine ebensolche Erlösung wie für die 2885 Zuschauer in der Sporthalle – da platzte Linksaußen Casper Mortensen der Kragen. „Das war fast das peinlichste Spiel in meiner ganzen Karriere“, wetterte der Däne auf dem Weg in die Kabine. „Wir spielen wie eine C-Jugend. Das war ohne Eier, ohne alles! Zweimal hintereinander vor unseren eigenen Fans so zu verlieren, ist unfassbar peinlich.“
- Deutsch (Deutschland)
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Mit einer unterirdischen Leistung haben Hamburgs Handballer den angestrebten vorentscheidenden Sieg im Kampf um den Klassenerhalt verpasst und ihre Fans vergrault. Im Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten Balingen setzte es eine verdiente 29:34 (13:19)-Niederlage, die angesichts einer desaströsen ersten Halbzeit eine totale Blamage war. Der Image-Schaden ist groß.
Als die 60 Minuten endlich vorbei waren – für den HSV Hamburg eine ebensolche Erlösung wie für die 2885 Zuschauer in der Sporthalle – da platzte Linksaußen Casper Mortensen der Kragen. „Das war fast das peinlichste Spiel in meiner ganzen Karriere“, wetterte der Däne auf dem Weg in die Kabine. „Wir spielen wie eine C-Jugend. Das war ohne Eier, ohne alles! Zweimal hintereinander vor unseren eigenen Fans so zu verlieren, ist unfassbar peinlich.“
HSV Hamburg verliert verdient gegen Balingen-Weilstetten
Keeper-Riese Johannes Bitter (acht Paraden), der erst spät ins Spiel fand, war ebenfalls mächtig angefressen: „Wahnsinn. Das darf nicht unser Niveau sein. Es tut mir unglaublich leid für die Fans.“
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Drei Tage nach dem furiosen 34:28-Coup bei den Rhein-Neckar Löwen lieferte der HSVH, der sich vorgenommen hatte, eine Woche nach der Heimniederlage gegen Leipzig (24:33) sein Publikum mit einer überzeugenden Leistung und einem Sieg zu versöhnen, in der ersten Halbzeit eine desolate Vorstellung ab. Nach 18 Minuten stand es 6:16. „Da ist das Ding eigentlich durch“, meinte Trainer Torsten Jansen.
Der als Favorit ins Spiel gegangene Aufsteiger überreichte den abstiegsbedrohten Gästen die Punkte förmlich auf dem Silbertablett. „Unsere Fehler und unsere Fehlwürfe haben uns das Genick gebrochen“, sagte Abwehr-Routinier Manuel Späth. Tobias Schimmelbauer sprach von einem „gebrauchten Tag“.
HSVH-Trainer Torsten Jansen ist bedient nach Bundesliga-Pleite
Die Tatsache, dass dem ohnehin ersatzgeschwächten HSVH (Bänderriss bei Kreisläufer Niklas Weller, positiver Corona-Test beim zweiten Torwart Jens Vortmann) schon nach zwei Minuten Spielmacher Leif Tissier mit einer Schulterverletzung ausfiel, destabilisierte das Team noch mehr, erklärt aber nicht die über weite Strecken indiskutable Vorstellung des Kollektivs und auch einzelner Spieler.
Coach Jansen, der seine Mannschaft eindringlich vor der vermeintlichen Aufgabe gewarnt hatte, sprach von einem Auftritt, der „ans Peinliche grenzte“. Er war „echt bedient“ und auch „maßlos enttäuscht über eine gewisse Naivität, die in der Mannschaft herrscht.“
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Zwar bäumten sich die Hamburger, die als Aufsteiger eigentlich eine überragende Saison spielen, in der zweiten Halbzeit auf und kämpften sich noch einmal auf 27:31 (56.) heran, doch das war letztlich nicht mehr als die Begrenzung eines Schadens, der dennoch riesengroß ist. „Ich bin acht Jahre im Verein“, sagte Geschäftsführer Sebastian Frecke zur MOPO. „Das war heute das erste Mal, dass Fans und Sponsoren die Halle vor Spielende verlassen haben. Das gibt mir zu denken.“
Dieses Spiel war mehr als nur eine Niederlage. Es wird den HSVH noch länger beschäftigen. Frecke sieht dringenden Redebedarf.
Tore HSVH: Wullenweber (5), Theilinger (4), Mortensen (4), Forstbauer (3), Valiullin (3), Bauer (3), Axmann (3), Späth (2), Andersen (2)