Rekord-Gaspreise: Verbraucher könnten bald schon draufzahlen
Statt Aufrufe zum Sparen könnten bald saftige Rechnungen eintrudeln: Angesichts der steigenden Gaspreise sollen die Abschlagszahlungen für Privathaushalte bereits jetzt erhöht werden. Das fordert der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller. Nachforderungen wären sonst nicht mehr stemmbar.
Die privaten Haushalte dürften nicht zu spät mit den steigenden Kosten konfrontiert werden, sagte Müller der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. „Viele Haushalte werden erst bei der Heizabrechnung im nächsten Jahr bemerken, wie stark der Preis gestiegen ist und die Nachzahlungen nicht stemmen können“, fürchtet er. Im Umgang mit Gasknappheit seien Preissignale wie höhere Abschläge wirksamer als Verzichtsappelle.
Gaspreise: Bundesnetzagentur fordert hohe Abschläge
Müller kritisierte zudem die Erwartungshaltung, dass seine Behörde bereits jetzt festlegen solle, in welcher Reihenfolge der Industrie im Ernstfall der Gashahn zugedreht werde. „Das wird nicht passieren“, sagte er. Dazu seien zu viele Randbedingungen offen.
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Wegen des Krieges in der Ukraine ist das Risiko gestiegen, dass Russland Gaslieferungen kappen könnte. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) rief am Mittwoch deshalb die Vorwarnstufe des Gas-Notfallplans aus. In einer späteren Stufe müsste die Bundesnetzagentur über die Abschaltung von Gasnutzern entscheiden. (dpa)
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