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  • Ein Fläschchen AstraZeneca-Impfstoff.
  • Foto: dpa/dpa-Zentralbild

Schon wieder Ärger mit AstraZeneca: US-Behörden haben Zweifel an Wirksamkeitsstudie

Maryland –

Bei AstraZeneca ist der Wurm drin: Erst der Impf-Stopp nach Berichten über einen möglichen Thrombose-Zusammenhang, nun gibt es  Zweifel an einer Wirksamkeits-Studie des Unternehmens: Möglicherweise wurden veraltete Daten genutzt. 

Der Impfstoff des schwedischen Pharmaunternehmens ist in den USA bisher nicht zugelassen. Deswegen veröffentlichte AstraZeneca am Montag eine  Studie, um die Wirksamkeit zu beweisen. Fazit: AstraZeneca schütze sehr zuverlässig vor Covid-19. 

US-Komitee hat Zweifel an Impfstoffdaten von AstraZeneca

Aber: Das amerikanische Data Safety Monitoring Board (DSMB), ein unabhängiges Komitee, das die Studie überwacht, hat laut „Spiegel“ Zweifel an den Daten von AstraZeneca.

In einer Stellungnahme des U.S. National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID), einem Forschungszentrum, das vom US-Top-Immunologen Anthony Fauci geleitet wird, heißt es, dass das DSMB „Bedenken geäußert“ habe, „dass AstraZeneca möglicherweise veraltete Informationen einbezogen hat“. 

Sind Daten in der AstraZeneca-Studie veraltet?

In der AstraZeneca-Studie, an der 30.000 Menschen in den USA, Peru und Chile teilnahmen, war der Impfstoff zu 79 Prozent wirksam gegen schwere Erkrankungen, auch bei Älteren. Bei Probanden, die ein Placebo erhielten, traten hingegen fünf solcher Fälle auf.

AstraZeneca gab zudem an, dass auch unabhängige Kontrolleure der Studie keine schwerwiegenden Nebenwirkungen gefunden haben. Und auch kein erhöhtes Risiko für seltene Blutgerinnsel – wie sie in Europa festgestellt wurden und zum Impfstopp geführt hatten.

US-Komitee hat AstraZeneca über Bedenken informiert

„Wir fordern das Unternehmen auf, mit dem DSMB zusammenzuarbeiten“, hieß es beim Komitee. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hat AstraZeneca auf eine Bitte um eine Stellungnahme bisher nicht reagiert. Somit sei nicht bekannt, welche Daten möglicherweise fehlen oder welche Konsequenzen das haben könnte.

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Der Wirbel um den Impfstoff, der bereits in mehr als 70 Ländern mit einer bedingten Marktzulassung oder einer Notfallzulassung versehen ist, geht also weiter.

Eine Untersuchung von Wissenschaftlern aus Greifswald legt zudem nahe, dass der Impfstoff tatsächlich die Thrombosen verursacht. Außerdem schlugen sie eine Behandlungsmöglichkeit für solche Fälle vor. (alp)

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