Viel, schnell, günstig: Hamburg setzt auf „Plattenbau“
Die Baupreise steigen rapide, doch die Saga muss weiterhin viel, schnell und günstig bauen. Gelingen soll das durch moderne „Systembauweise“ nach Schablone. Trotzdem sollen die Häuser schöner sein, als die alten Großwohnsiedlungen oder der Plattenbau im Osten. In Farmsen entstehen gerade 400 Wohnungen dieser Art. Die ersten gehen jetzt in die Vermietung.
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Die Baupreise steigen rapide, doch die Saga muss weiterhin viel, schnell und günstig bauen. Gelingen soll das durch moderne „Systembauweise“ nach Schablone. Trotzdem sollen die Häuser schöner sein, als die alten Großwohnsiedlungen oder der Plattenbau im Osten. In Farmsen entstehen gerade 400 Wohnungen dieser Art. Die ersten gehen jetzt in die Vermietung.
Das riesige Neubaugebiet entsteht an der August-Krogmann-Straße, rund um das unter Denkmalschutz stehende ehemalige Versorgungsheim mit dem schönen historischen Wasserturm. Dort baut nicht nur die Saga, sondern auch fördern&wohnen. Die Saga realisiert ihre 400 Wohnungen in drei Abschnitten. Die ersten 139 Wohnungen sind schon fast fertig, demnächst startet die Vermietung (www.saga.hamburg). Einzug ist im Sommer.
Insgesamt entstehen 240 öffentlich geförderte Saga-Wohnungen für eine Kaltmiete von 6,50 Euro. Für sie brauchen die Bewerber einen §5-Schein-Schein zum Nachweis ihrer Wohnberechtigung.
Saga in Farmsen: 240 Wohnungen im System-Bau
Wohnberechtigt sind Haushalte, deren Jahresbruttoeinkommen die gesetzlichen Einkommensgrenzen um höchstens 45 Prozent überschreitet. Laut Stadtentwicklungsbehörde haben aktuell etwa ein Drittel aller Hamburger Haushalte Anspruch darauf.
Im dritten Bauabschnitt realisiert die Saga weitere 155 Wohnungen. Diese entstehen im Wettbewerbsverfahren und sind nicht gefördert. Gebaut werden auch vier Reihenhäuser.
„Durch den Einsatz der Saga-Systemhäuser sollen bei größeren Bauvorhaben mit zumeist mehr als 100 Wohnungen Baukosten reduziert werden“, sagt Gunnar Gläser. „Bei kleineren Verdichtungen plant die Saga auch mit Modulbauten.“ So solle „kosteneffizienter“ und „architektonisch anspruchsvoller“ Wohnungsbau ermöglicht werden.
Modulbau: Geht Hamburg den Weg von Klara Geywitz?
Die neue Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) setzt wegen der Wohnungsnot im Wohnungsbau voll auf serielles Bauen. Allerdings anders, als es in Hamburg bisher geschieht. Sie will viel mehr Module einsetzen, die anderswo gefertigt und zusammengebaut wurden. Die müssen dann vor Ort nur noch zusammengesetzt werden. So könnte dann schneller, mehr und günstiger gebaut werden. In Hamburg wird das kritisch gesehen. Noch baut die Saga vor Ort und in anspruchsvoller Qualität. Die Fehler beim Bau der Großwohnsiedlungen sollen nicht wiederholt werden.
Auf dem großen Gelände in Farmsen baut fördern&wohnen zudem ab Sommer Wohnungen für den eigenen Bedarf. Der städtische Träger betreibt dort seit über 60 Jahren Wohn- und Betreuungs-Angebote für Menschen mit psychischen Erkrankungen.
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Geplant sind zwei Mehrfamilienhäuser mit 59 Wohnungen, eines davon ist für Senioren vorgesehen. Außerdem ersetzt f&w im alten „Meilshof“ an der August-Krogmann-Straße ein altes Gebäude durch ein neues. f&w-Sprecherin Susanne Schwendtke: „Wie bisher werden dort Menschen mit psychischen Erkrankungen und einem hohen Unterstützungsbedarf leben.“
Zusätzlich zu den bisherigen 40 Wohnplätzen werden 21 kleine Apartments gebaut. Schwendtke: „Der alte „Meilshof“ entsprach nicht mehr den heutigen Anforderungen an eigenständiges Wohnen im Bereich der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung.“ Der Baubeginn ist für den Sommer 2022 geplant.