Halle Berry blickt zurück: „Das bricht mir das Herz“
Momentan rettet sie in Roland Emmerichs Apokalypse-Spektakel „Moonfall“ die Welt – abgefahren, aber nicht zwingend oscarverdächtig. Den kleinen Goldmann hat Halle Berry aber auch schon längst im Schrank. Sie bekam ihn vor 20 Jahren für ihre Rolle im Drama „Monster’s Ball“. Als erste schwarze Schauspielerin überhaupt. Und bisher als einzige …
So ein Oscar-Gewinn ist schon ein besonderer Moment – auch 20 Jahre später denkt Halle Berry noch ziemlich oft daran. Allerdings nicht unbedingt freiwillig: „Ich werde noch ständig darauf angesprochen“, sagt sie im Interview mit der FAZ. „Was ja verdeutlicht, was für ein großer Moment das war, der weit über mich als Person und meine Rolle in ,Monster’s Ball‘ hinausging. Eine schwarze Frau dort auf dieser Bühne zu sehen war etwas, das sich bei vielen eingebrannt hat.“

„Damals war ich mir sicher, dass ich 20 Jahre später längst nicht mehr die Einzige sein würde.“ Denn, keine Frage: „Es gibt viele schwarze Schauspielerinnen, die diese Auszeichnung längst verdient hätten“, sagt sie im Gespräch mit den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Aber keine hat ihn seitdem bekommen – was wirklich bitter ist: „Es bricht mir das Herz, dass in dieser Position noch immer keine meiner wundervollen Kolleginnen neben mir steht – oder gar fünf! Nicht zuletzt deswegen blicke ich heutzutage anders auf den Oscar und ähnliche Preise.“
Halle Berry findet: Es hat sich eine Menge bewegt
Denn: Oscar und Co. hin oder her – insgesamt hat sich in der Filmwelt eine ganze Menge bewegt, findet Halle Berry. „Ich sehe heutzutage schwarze Frauen in Hollywood, die Regie führen, Filme produzieren, Hauptrollen spielen, die früher unerreichbar gewesen wären. So etwas ist viel bedeutsamer als ein Oscar, den man nicht bekommt“, sagte sie der FAZ. „Vor 20 Jahren hätte ich mir nicht vorstellen können, dass ich eines Tages meinen eigenen Film auf die Beine stellen und inszenieren kann.“
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Das hat sie nämlich erfolgreich getan: Im Netflix-Kampfsportdrama „Bruised“ führt sie das erste Mal Regie – und spielt die Hauptrolle, eine MMA-Kämpferin. Und das mit 55 Jahren! Halle findet: „Darauf sollten wir uns alle fokussieren, statt immer nur auf Filmpreise zu schielen!“ Die Oscars, bedeutend oder nicht, werden übrigens am 27. März verliehen.
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