„Beispiellose Maßnahmen“: So will Australien die Koalas retten
Den Koalas geht es gar nicht wunderbärchen: Bei den schlimmen Buschbränden vor zwei Jahren sind in Australien Zehntausende der niedlichen Beutelsäuger getötet oder verletzt worden. Überhaupt geht die Population dramatisch zurück. Jetzt zieht die Regierung Konsequenzen.
Puschelige Ohren, Knopfaugen und eine Nase wie von Loriot gezeichnet – Koalas sind wirklich drollige Racker. Aber sie schweben in Lebensgefahr! Dürren, verheerende Buschbrände, Krankheiten und der Verlust ihres Lebensraums haben ihnen in den vergangenen 20 Jahren heftig zugesetzt.
Deshalb wird der Gefährdungsstatus der pelzigen Tiere offiziell von „vulnerable“ (gefährdet) auf „endangered“ (stark gefährdet) hochgesetzt, wie die australische Umweltministerin Sussan Ley verkündete.
Vor allem die schlimmen Buschfeuer haben den Koalas zugesetzt
Zum Schutz der Tiere will die Regierung in den nächsten vier Jahren 50 Millionen australische Dollar (31 Millionen Euro) aufwenden. „Wir ergreifen beispiellose Maßnahmen zum Schutz des Koalas und arbeiten mit Wissenschaftlern, medizinischen Forschern, Tierärzten, Gemeinden, Bundesstaaten, lokalen Regierungen und der indigenen Bevölkerung zusammen“, betonte Ley.
Besonders die gewaltigen Buschfeuer von August 2019 bis März 2020 haben den possierlichen Beutelsäugern schwer zugesetzt. Nach Schätzungen des WWF wurden dabei mehr als 60.000 der nur in Down Under heimischen Koalas getötet, verletzt, vertrieben oder traumatisiert. Bilder von Tieren mit angesengtem Fell und verbrannten Pfötchen gingen um die Welt.
Das könnte Sie auch interessieren: Seuche im Norden kostet mehr als 50.000 Tieren das Leben
„Es hätte nicht so weit kommen dürfen, dass Australien nun Gefahr läuft, eine nationale Ikone zu verlieren“, erklärte Rebecca Keeble vom International Fund for Animal Welfare . Die Lage der Koalas müsse ein Weckruf für Australien sein und die Regierung dazu bewegen, ihre Anstrengungen zu beschleunigen. „Wichtige Lebensräume müssen vor Bebauung und Rodung geschützt und die Auswirkungen des Klimawandels mit Nachdruck angegangen werden!“ Denn sonst werden die knuddeligen Koalas bald nur noch in Zoos hocken. (dpa/miri)
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.